Einmal Loewe, immer Loewe. Dieses Motto gilt offenbar für einen traditionsreichen bayerischen Elektronikhersteller. Nach der Insolvenz im vergangenen Jahr präsentiert Loewe auf der IFA 2020 Anfang September in Berlin neue Fernseher und Audio-Hardware. Hinter dem Comeback steht die zypriotische Beteiligungsgesellschaft Skytec, die die Markenrechte 2019 übernommen hatte. Vom „Made in Oberfranken“ bleibt aber nicht viel übrig.
Denn die Geräte werden nicht mehr in Kronach produziert. Dort belässt Skytec lediglich Produktentwicklung, Vertrieb und Marketing mit zunächst rund 40 Mitarbeitern. Mittelfristig sollen dort bis zu 100 Arbeitsplätze entstehen. Auch Skytec will seine Neuerwerbung im „Premiumsegment“ etablieren.
Billig-TVs von Loewe soll es also auch weiterhin nicht geben. Wie die deutsche Marke künftig höhere Preise als Fernseh-Riesen wie LG oder Samsung rechtfertigen will, ist noch unklar. Die neuen Besitzer planen erstmals auch Smartphones und Haushaltsgeräte wie Kühlschränke unter der Marke Loewe. Die Loewe-Handys sollen im Februar nächsten Jahres auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona Premiere feiern.
Experten rätseln noch, ob die künftigen Geräte überzeugen können – oder ob es sich beim neuen Loewe nur um eine „Zombiemarke“ handelt, die als Lockvogel für Fremdprodukte herhalten muss. Beispiele dafür gibt es mit Grundig oder Blaupunkt bereits einige.