Makuladegeneration: Spritzenkur nötig?

von Redaktion

Leser, 86: Mein Augenarzt hat per OCT eine feuchte Makuladegeneration auf dem rechten Auge festgestellt. Er riet zu einer sofortigen Spritzentherapie. Da ich beim empfohlenen Zentrum nicht gleich einen Termin bekam, wandte ich mich an ein Makula- und Netzhaut-Zentrum. Dort stellte der Arzt unter anderem per OCT/FLA eine trockene Makula „mit Drusen und stummer Pigmentepithel-Abhebung“ fest. Derzeit sei keine Therapie nötig. Jetzt bin ich aber verunsichert: Leide ich nun an einer Erkrankung der Makula und brauche eine Behandlung oder nicht?

Eine Makuladegeneration ist eine Erkrankung der Netzhaut im Auge. Die Sehsinneszellen darin können im Verlauf absterben. Zu Schäden kommt es vor allem an der Stelle des schärfsten Sehens, der „Makula“. Das „retinale Pigmentepithel“, von dem Sie schreiben, ist eine Schicht zwischen Netzhaut und Aderhaut. Sie schafft es im Alter oft nicht mehr, die Netzhaut ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen und Abfallstoffe abzutransportieren. Dann bilden sich Ablagerungen, die man „Drusen“ nennt. Von einer „feuchten Makuladegeneration“ spricht man, wenn sich als Reaktion darauf neue, aber undichte Blutgefäße bilden. Aus diesen tritt Flüssigkeit aus, die zu einer schnellen Verschlechterung des Sehens führt. Eine Spritzentherapie bremst die Neubildung dieser Blutgefäße. Einen ersten Hinweis auf eine feuchte Makuladegeneration kann eine OCT, eine „optische Kohärenztomografie“, geben. Diese Diagnose muss durch eine Fluoreszenzangiografie (FLA) erst bestätigt werden: Ergibt diese Untersuchung einen negativen Befund, ist keine feuchte Makuladegeneration vorhanden und muss auch nicht therapiert werden!

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