Knieschmerzen: Schonen oder bewegen?

von Redaktion

Leserin, 81: Ich habe seit vier Wochen Schmerzen am linken Knie, laut Hausarzt eine Schleimbeutel-Entzündung. Ich nehme täglich zwei Ibuprofen 600, mache kalte Umschläge, auch mit Quark. Eine kortisonhaltige Spritze ins Gesäß hat nur zwei Tage gewirkt. Die Schmerzen sind leichter, aber nicht weg. Röntgen hat einen erheblichen seitlichen Knochenverschleiß an beiden Knien ergeben. Physiotherapie soll das Gelenk nun beweglicher machen. Sollte es nicht besser ruhiggestellt werden? Wie lässt sich eine OP vermeiden?

Meist handelt es sich bei einem erheblichen Knorpel- und Knochenverschleiß um eine fortgeschrittene Arthrose. Arthrose ist eine Erkrankung des gesamten Gelenks. Der Verschleiß des Knorpels mit Abrieb produziert Fremdpartikel, die wie Sand im Getriebe die Entzündung des Gelenks unterhalten. Dabei bildet sich ein Erguss, es kommt zu einer Schwellung und Überwärmung des Gelenks, sodass Bewegungen schmerzhaft sind und das Gelenk steifer wird. In der akuten Phase ist eine moderate Ruhigstellung, Schonung und evtl. Entlastung durch Stöcke sinnvoll. Die Symptome lassen sich mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen, kalten Umschlägen und manchmal auch stützenden Bandagen behandeln. Ist die akute Phase vorbei, ist eine aufbauende Physiotherapie sinnvoll, um das Gelenk wieder beweglicher zu machen und es aktiv zu stabilisieren. So wird es belastbarer. Manchmal sind die Knochen- und Knorpeldefekte aber so groß, dass eine OP nötig wird, etwa eine arthroskopische OP, eine Achsenkorrektur oder eine Teil- oder Vollprothesen-Implantation. Dann sollte man sich an einen spezialisierten Kniegelenks-Chirurgen wenden, um nach klinischer Untersuchung und Bildgebung diese Optionen zu prüfen.

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