Die besten WLAN-Lautsprecher im Test

von Redaktion

Die klassische Stereoanlage hat ihre besten Zeiten hinter sich. Statt Plattenspieler, Kassettendeck und Verstärker, an die per Kabel Boxen angeschlossen sind, sind heute WLAN-Lautsprecher gefragt. Die Stiftung Warentest hat 13 getestet.

VON JÖRG HEINRICH

Musik kommt heute drahtlos vom Smartphone, Tablet, Computer oder direkt aus dem Internet gestreamt. Die Stiftung Warentest hat 13 solcher WLAN-Lautsprecher für die anspruchsvolle Musikwiedergabe unter die Lupe genommen. Zu den Kriterien zählten dabei Volumen, Natürlichkeit, Basswiedergabe und Stereowirkung.

Wichtig dabei: Auch wenn Hersteller damit werben, dass selbst eine einzelne Box durch mehrere eingebaute Lautsprecher für Stereoklang sorgt – einen echten Stereoeffekt erzeugen erst zwei Boxen, die per WLAN miteinander vernetzt werden.

Die Tester haben gute Nachrichten für Musikfans: Das Niveau ist durchweg hoch. Keine der getesteten Boxen schnitt beim Klang schlechter ab als „gut“. Trotzdem gibt es mit Gesamtnoten zwischen 2,0 und 3,0 und mit Preisen zwischen rund 100 und 500 Euro große Unterschiede.

Die Kandidaten:

Warentest hat sieben Boxen mit Sprachsteuerung von Google und Amazon getestet – aber auch sechs Lautsprecher, die auf diese meist überflüssige Funktion verzichten. Denn oft genug verstehen die Assistenten wie Amazons Alexa ohnehin nicht, welches Lied der Nutzer hören will.

Weil der Datenschutz bedenklich ist, wenn Google und Amazon im Wohnzimmer mitlauschen, haben die Tester solche Neugier-Boxen abgewertet. Und ob ein Lautsprecher tatsächlich auf Zuruf den Wetterbericht oder die Sportnachrichten vorlesen muss, sei dahingestellt.

Günstigstes Gerät im Test war der Ikea Symfonisk für 99 Euro, teuerster Lautsprecher der Dynaudio Music 3 für 500 Euro. Der Bestseller Sonos One (180 Euro) blieb allerdings ebenso außen vor wie Apples HomePod (300 Euro). Sie stellten mit den Klang-Noten 1,6 (Sonos) und 1,7 (HomePod) schon bei einem früheren Test unter Beweis, dass sie exzellent klingen. Beim HomePod kritisierte Warentest aber zu Recht, dass er rein auf Apple-Geräte und auf den Betrieb in WLAN-Netzen beschränkt ist.

Die Vorteile:

Im Vergleich zu den weitverbreiteten Bluetooth-Boxen sind die WLAN-Lautsprecher meist etwas komplizierter einzurichten. Aber wenn sie erst einmal laufen, sorgen sie für besseren Klang und für eine größere Reichweite innerhalb einer Wohnung. Einige Boxen bieten auch analoge Anschlüsse für Plattenspieler oder CD-Player. WLAN-Lautsprecher, die Apples populären Standard AirPlay 2 unterstützen, lassen sich zudem parallel nutzen. Boxen von Sonos, Apple oder Bose spielen damit synchron exakt die gleiche Musik und lassen sich zu Stereopaaren zusammenschließen.

Im Vergleich zu Bluetooth-Boxen sind WLAN-Lautsprecher damit eindeutig die professionellere Lösung für Musikfans.

Die Testsieger:

Googles teuerster Lautsprecher Home Max (270 Euro) liefert mit der überragenden Klangnote 1,0 den besten Sound im Test. Wegen der umständlichen Bedienung und der bedenklichen Datenschutznote 4,5 reicht es allerdings nur zur Gesamtnote 2,6. Der Sonos Move (400 Euro) mit Akku für die Draußen-Nutzung klingt mit Note 1,5 ebenfalls exzellent. Aber auch er kommt wegen der Sprachsteuerung insgesamt nur auf eine 2,6.

Tipp für Nutzer: Beim Einrichten des Move lassen sich – ebenso wie beim Sonos One – Google Assistant und Alexa komplett überspringen. Dann ist Schluss mit der Neugierde. Eine sehr gute 1,2 für den Klang verdient sich auch der Yamaha Musiccast 50 (360 Euro). Und die große Überraschung im Test ist der Preis-Leistungs-Sieger Ikea Symfonisk für nur 99 Euro. Die Schweden haben die Technik von Heimaudio-Pionier Sonos lizenziert und sorgen zum Günstigpreis für die prima Klangnote 2,0. Vier Symfonisk vernetzt im Wohnzimmer – dann liegt Musik in der Luft, und die Stereoanlage darf in die wohlverdiente Rente.

Alternativ: Bluetooth

Musikfans, denen die Einrichtung von WLAN-Boxen zu kompliziert ist, können auch auf die einfachere Bluetooth-Technik setzen. Weil die Bandbreite dieser Funkverbindung geringer ist, klingen sie allerdings meistens nicht ganz so gut.

Sieger bei Warentest war hier zuletzt der Beoplay P6 von Bang & Olufsen (260 Euro) mit Note 1,7. Als Preis-Leistungs-Tipps sind der Libratone Too (100 Euro/Note 2,1) und der Teufel Rockster Go (120 Euro/Note 2,4) zu empfehlen. Mit Bluetooth-Funk und oft auch mit Akkus sind solche Boxen flexibler als WLAN-Lautsprecher und lassen sich auch im Garten verwenden.

Artikel 2 von 7