Narrisch gut!

von Redaktion

Auf zum Endspurt! Heute, am Faschingsdienstag, könnt ihr euch noch ein letztes Mal ins Karnevals-Getümmel stürzen. Aber wisst ihr eigentlich, warum wir überhaupt Fasching feiern? Und was es mit dem Verkleiden auf sich hat? Nein? Hier kommen die Antworten – auf den allerletzten Drücker …

Ein letztes Narrentreiben

Ja, morgen ist es vorbei mit dem närrischen Treiben – wie jedes Jahr am Aschermittwoch. An diesem Tag beginnt nämlich die Fastenzeit, die dann bis Ostern dauert. Doch heute darf noch einmal ordentlich gefeiert werden! Und genau das haben sich die Menschen schon vor vielen Jahrhunderten gedacht und sich bereits damals vorgenommen: Vor der Fastenzeit lassen wir es uns richtig gut gehen! Zumal früher die Fastenvorschriften deutlich strenger waren; da hieß es: kein Fleisch, keine Eier, keine großen Feste. 40 Tage lang. Inzwischen ist man nicht mehr ganz so streng, aber Fasching ist trotzdem nach dem Faschingsdienstag vorbei.

Ein „fetter Dienstag“

In vielen Ländern heißt der Faschingsdienstag auch „fetter Dienstag“. Warum? Ganz einfach: Vor dem Fasten wollte man sich den Magen noch einmal richtig vollschlagen. Es ist also kein Zufall, dass bis heute an diesem speziellen Tag vor allem fettreiche Gerichte auf der Speisekarte stehen. Bei uns sind das dann etwa Krapfen – in vielen englischsprachigen Ländern indes Pfannkuchen. Deshalb heißt der Tag dort auch gern „Pancake Day“.

Ein uralter Brauch

Verkleiden macht einfach Spaß! Denn oft darf man in einer Verkleidung etwas machen, das man sonst nicht machen dürfte. Die Menschen haben sich schon vor Jahrhunderten zur Faschingszeit verkleidet – in München zum Beispiel stammt die frühste Erwähnung aus dem Jahr 1459, das haben Brauchtumsforscher herausgefunden. Also vor mehr als 500 Jahren! Damals wurden jedoch die Masken wieder schnell verboten. Denn einige Menschen sollen tatsächlich ihre Verkleidung benutzt haben, um böse Dinge anzustellen. Das zumindest geht aus uralten Gerichtsakten hervor. Dort steht übrigens auch einiges zu den Masken der Übeltäter: Sie waren doch tatsächlich als Mönch und Nonne verkleidet …

Eine fiese Sache

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum man sich verkleidet: nämlich um Leute zu verspotten. Klingt gemein? Ist es auch ein bisschen. Aber dieser Brauch hat sich tatsächlich bis heute gehalten! Das Ganze heißt dann „Büttenrede“. Ihr habt noch nie was davon gehört? Also, vereinfacht ausgedrückt läuft es so ab: Verkleidete Komiker veralbern Politiker. Die Politiker sitzen dann oft im Publikum – und müssen sich alle Sprüche gefallen lassen. Fies, oder? Die meisten nehmen es jedoch mit Humor und lachen darüber. Es ist ja schließlich Fasching …

Eine „neue“ Mode

Als was geht ihr an Fasching? Also, unsere Kinderreporterin Melissa hat sich auf die Schnelle ein Kostüm aus Zeitungspapier gebastelt – und geht als „Neuigkeit“. Sehr witzig und vor allem sehr originell, finden wir. Wie schnell ein solches Kostüm gebastelt ist, verrät sie euch auf dieser Seite! Die Auswahl der Kostüme ist freilich riesengroß – und es gibt immer wieder neue Moden. Das war auch früher schon so. Um 1900 zum Beispiel, also vor mehr als 100 Jahren, war es in München total angesagt, als Indianer und Cowboy in den Fasching zu ziehen. Der Grund dafür war „Buffalo Bill“, ein bekannter Bison-Jäger, der durch die Welt reiste und Geschichten aus dem Wilden Westen erzählte. 1890 machte er halt in der Residenzstadt – die Menschen waren begeistert! Und zwar so begeistert, dass sie an Fasching in „seine“ Welt richtig eintauchen wollten.

Ein halbes Vermögen

Das ganze Jahr sparen, nur um sich ein besonders tolles Faschingskostüm leisten zu können? Auf so eine Idee käme hierzulande wohl kaum einer! Anders in Brasilien, beim Karneval von Rio. Dort ist es zur Faschingszeit zwar um die 30 Grad heiß, und die Teilnehmer sind daher ziemlich knapp bekleidet. Für ihre Kostüme, zu denen oft ein prachtvoller Kopfputz mit Federn gehört, geben sie trotzdem ein kleines Vermögen aus. Für den Karneval wird zudem hart trainiert: Samba zu tanzen ist ein Muss! Auf Umzugswägen lassen die Tänzer ihre Hüften kreisen – und messen sich dabei im Wettstreit.

Eine verkehrte Welt

Der Fasching ist eine verkehrte Welt – und sie hat ihre eigenen Regeln. Während des närrischen Treibens gibt es eine eigens dafür eingerichtete „Karnevals-Regierung“ – unter anderem mit einem Herrscherpaar: dem Faschings-Prinzen und der Faschings-Prinzessin. Und die beiden haben sogar eine Garde, die sie begleitet. Das sind allerdings keine Soldaten, sondern meist Frauen in Uniförmchen, die tanzen und Kunststücke machen. Solche Garden habt ihr sicher schon mal an Fasching gesehen!

Zusammengefasst von: Barbara Nazarewska

Artikel 2 von 3