Nasenbluten: Warum kommt es so oft?

von Redaktion

Leserin, 68: Seit meiner Kindheit neige ich zu häufigem Nasenbluten. Woher kommt das – und was hilft?

Wiederkehrendes Nasenbluten ist heute ein häufiges Problem – auch deshalb, weil immer mehr Patienten blutverdünnende Arzneien einnehmen müssen. Meist geht das Nasenbluten von einem kleinen Blutgefäß-Geflecht aus, das unter der Schleimhaut vorn an der Nasenscheidewand knapp hinter dem Nasenloch liegt, dem „Lokus Kiesselbachi“. In der kalten Jahreszeit, wenn die Schleimhäute trockener und rissiger sind, ist es bis zu einem gewissen Grad normal, wenn es hier gelegentlich blutet. Das hört meist schnell von selbst auf, unter einer medikamentösen Blutverdünnung aber eben auch mal nicht. Als Sofortmaßnahme kann man die Nasenflügel zusammendrücken und einen Eisbeutel in den Nacken legen. Das bewirkt ein reflexartiges Zusammenziehen der Adern in der Nase. Lässt sich die Blutung so nicht stoppen, kann ein HNO-Arzt das betroffene Schleimhautareal mit einer elektrischen Pinzette veröden. Damit die Schleimhaut weniger leicht aufreißt, hilft vorbeugend auch eine konsequente Pflege der Nasenschleimhaut mit befeuchtenden Salben und Cremes. Eine weitere mögliche Ursache für häufige Blutungen ist eine verbogene Nasenscheidewand. Bei Patienten mit medikamentöser Blutverdünnung wiederum muss im Einzelfall abgewogen werden, ob ein vorübergehendes Absetzen der Mittel sinnvoll ist. In selteneren Fällen sitzt die Quelle des Nasenblutens weiter hinten in der Nase oder in den Nasennebenhöhlen. Dann ist eine weiterführende HNO-ärztliche Untersuchung nötig, gegebenenfalls auch bildgebende Verfahren, da dann auch eine ernstere Erkrankung die Ursache sein kann. Daher sollte man bei länger andauerndem oder wiederholtem Nasenbluten immer zum HNO-Arzt gehen.

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