Inkontinenz: Blasenkatheter als Auslöser?

von Redaktion

Leserin, 78: Ich hatte früher nie Probleme mit meiner Blase. Bei einem längeren Klinikaufenthalt aufgrund einer Fuß-Operation wurde mir aber ein Katheter gesetzt. Seither leide ich an Inkontinenz. Diese ist so stark, dass ich am Verzweifeln bin: Ich muss Windeln tragen wie ein Baby, obwohl mir Urologen Medikamente für die Blase verschrieben haben. Kann es sein, dass das Krankenhaus beim Einsetzen des Katheters etwas falsch gemacht hat? Ich habe außerdem von dem Medikament „Duloxetin“ gehört. Könnte mir das helfen? Verträgt es sich mit Blutdrucksenkern? Und: Was kann ich sonst noch tun?

Der von Ihnen geschilderte Ablauf der Entstehung Ihrer Inkontinenz-Erkrankung ist sehr ungewöhnlich. Daher sollte man zunächst versuchen, die genaue Ursache des Problems zu ergründen. So könnten Infekte oder auch eine Verletzung der Harnröhre

ursächlich sein. Es könnte allerdings auch sein, dass die Inkontinenz überhaupt nichts mit dem Einsetzen des Katheters zu tun hat, sondern zufälligerweise im Rahmen der Operation auffällig geworden ist. Da die Ursache bei Ihnen offenbar noch ungeklärt ist, sollte vor dem Beginn der Therapie eine umfassende Diagnostik bei einem urologischen Facharzt erfolgen. Diese Untersuchungen können eine Messung des Restharns umfassen, eine Blasenspiegelung oder auch eine „urodynamische Messung“, bei der der Blasendruck gemessen wird. Daher rate ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt auch davon ab, „Duloxetin“ einzunehmen. Das Medikament kann nämlich nur bei speziellen Inkontinenz-Formen helfen und zudem auch Nebenwirkungen haben.

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