Auch auf dem Handy und auf allen vergleichbaren Geräten wie Tablets, Laptops oder PCs können sich Bakterien und Viren festsetzen. Dabei gibt es einige Tipps zu beachten.
So problematisch sind Smartphones
Die glatten Oberflächen von Handys und ähnlichen Geräten können stark von verschiedensten Erregern belastet sein. Wissenschaftler der Universität von Arizona erklären: „Mobiltelefone sind zu wahren Reservoirs von Krankheitserregern geworden, da sie Gesichter, Ohren, Lippen und Hände verschiedener Benutzer mit unterschiedlichen Gesundheitszuständen berühren.“ Und eine Untersuchung des „Journal of Hospital Infection“ hat gerade ergeben, dass sich das Coronavirus bis zu neun Tage auf solchen glatten Oberflächen aus Metall, Glas oder Kunststoff halten kann.
Desinfektionsmittel nicht auf Bildschirm
Experten warnen davor, das Smartphone und vor allem seinen Bildschirm mit den üblichen Desinfektionstüchern und -mitteln zu reinigen, die längst zum begehrten Schwarzmarktobjekt geworden sind. In ihnen sind häufig chlor- und alkoholhaltige Stoffe enthalten, die die Bildschirmoberfläche angreifen.
Denn Handy-Displays sind mit einem fettabweisenden Material beschichtet, das Fingerabdrücke möglichst verhindern soll. Durch den ständigen Gebrauch wird diese Schicht ohnehin langsam abgetragen. Aber durch Desinfektionstücher, klassische Glasreiniger, säurehaltige Mittel und ähnliche Reiniger leidet die Schutzschicht drastisch stärker. Sie kann dann Fett nicht mehr abweisen. Oder es können sogar dauerhafte Flecken und Beschädigungen auf dem Bildschirm entstehen.
So reinigt man die Geräte richtig
Technik- und Putzexperten raten zu 70-prozentigem Isopropylalkohol, 1:1 mit (am besten destilliertem) Wasser verdünnt, auf ein Mikrofasertuch gesprüht. Das reinigt und desinfiziert das Handy, greift die Beschichtung des Bildschirms aber nicht an. Diesen Mix gibt es auch fertig als Bildschirmreinigungs-Tücher, zum Beispiel von der Firma Fellowes.
Die Rückseite des Smartphones aus Kunststoff oder Metall ist dagegen in aller Regel unempfindlich gegen die Desinfektionsmittel – außer, sie besteht ebenfalls aus Glas, wie bei vielen iPhones. Die Substanzen sollten beim Reinigen aber nicht auf den Bildschirm gelangen.
Das ist auch noch für die Hygiene wichtig
Wenn kein geeigneter Reiniger zur Verfügung steht, können schon einfache Mittel für etwas hygienischere Handys oder Tablets sorgen. Motorola schlägt Brillenputz- oder Mikrofasertücher mit ein klein wenig Wasser vor. Google erlaubt für seine Pixel-Smartphones sogar haushaltsübliche Seife. Diese Lösung gilt auch für andere Handys, soweit sie wasserdicht sind.
Bei Smartphones, die wasserempfindlich sind, darf Flüssigkeit nicht in Kopfhörerbuchsen oder die kleinen Löcher für die Lautsprecher eindringen. Ebenfalls wichtig: Das Handy darf erst wieder in seine Hülle gesteckt werden, wenn es komplett trocken ist.
Flüssigkeitsreste – vor allem, wenn sie Chemikalien enthalten – können sonst Schäden anrichten. Die Hersteller erkennen das an speziellen Sensoren im Inneren der Geräte, die sich durch Feuchtigkeit verfärben. Bei solch einem Wasserschaden ist die Garantie in Gefahr.
Die UV-Dusche als eine Alternative
Eine Alternative zu Reinigungsflüssigkeiten für die Smartphone-Desinfektion sind sogenannte UV-Duschen, die das darin liegende Handy mit ultravioletten Strahlen desinfizieren. Solche Geräte, die auch als Ladeschalen dienen, sehen aus wie eine kleine Sonnenbank fürs Smartphone. Das Mobiltelefon wird dort hineingelegt.
Und nach dem Einschalten desinfizieren die UV-Strahlen das Handy innerhalb weniger Minuten. Solche UV-Geräte wie Krexus 42, Smilewx Smartphone UV Sanitizer oder PhoneSoap 3 kosten zwischen 60 und 90 Euro – und werden derzeit bei den Händlern immer knapper. Es gibt auch Modelle für besonders große Smartphones oder sogar für Tablets. Und in solchen Geräten lassen sich beispielsweise auch Schlüssel, Bankkarten und ähnliche kleine Gegenstände per UV desinfizieren.