Das bedeutet Resilienz – und so zeichnet sie sich aus

von Redaktion

Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit: also die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen „und dabei die psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten oder rasch wiederherzustellen“, sagt Dr. Anna Beraldi, leitende Psychologin und Spezialistin für Resilienz am kbo-Lech-Mangfall-Klinikum in Garmisch-Partenkirchen. Die Resilienz ist keine Zauberkraft, die man hat oder eben nicht, sondern man kann sie erlernen. Die Anzahl der „Resilienz-Faktoren“ variiert, aber in der Regel geht man von sieben aus, sagt Beraldi. Sie führen dazu, dass man mit den Herausforderungen besser zurechtkommt. Zu den Faktoren gehören: optimistisch sein, Situationen akzeptieren, Lösungen finden, die Opferrolle verlassen, Verantwortung übernehmen, Kontakte knüpfen und die Zukunft planen. Man muss aber nicht über alle Faktoren verfügen, um widerstandsfähig zu bleiben!

Ähnlich argumentiert Felicitas Heyne, Psychologin und Kolumnistin unserer Zeitung: „Resiliente Menschen verschwenden etwa keine Energie darauf, gegen Unvermeidliches anzukämpfen“, sagt sie. Natürlich ärgerten sie sich über Dinge oder machten sich Sorgen. Aber: „Sie bleiben nicht lange an diesen negativen Gedanken kleben, sondern lenken ihre Aufmerksamkeit schnell wieder auf die positiven Aspekte einer negativen Situation.“ Das heißt, sie wenden sich gedanklich von Dingen ab, die sie nicht verändern können – dafür hin zu all den Dingen, die ihnen neue Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen und Mut einflößen. Resiliente Menschen schauen zudem nach vorne, sie schmieden Pläne für die Zukunft: Weil sie davon ausgehen, dass jede Krise vorübergeht und sie auch diese bewältigen werden – wie alle kleinen und größeren Krisen davor.  bn

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