Für pflegende Angehörige bedeutet die Corona-Krise eine besondere Belastung: Viele von ihnen müssen jetzt mehr leisten, weil Pflegeeinrichtungen oder -kräfte ausfallen. Gleichzeitig ist Pflege jetzt besonders sensibel. Zum einen, weil auch Pflegebedürftige durch wegfallende Angebote unter der Isolation leiden. Und zum anderen, weil sie zur Risikogruppe für Covid-19 gehören. Was also tun? Das Zentrum für Qualität in der Pflege und die Verbraucherzentralen der Länder haben dazu Tipps und Beratungsangebote gesammelt. Nachfolgend ein Überblick
1,5 Meter Abstand – das ist grundsätzlich auch in der Pflege geboten. Durchhalten lässt sich das natürlich kaum, auf nicht dringend nötigen Körperkontakt sollten Pflegende trotzdem verzichten. Das gilt leider auch für Umarmungen und andere Formen menschlicher Nähe. Bei allen körpernahen Tätigkeiten sollten pflegende Angehörige zudem eine sogenannte Alltagsmaske tragen.
Penible Hygiene bedeutet: Geschirr nicht teilen, Einwegtaschentücher verwenden und häufig Angefasstes, wie Lichtschalter und Türklinke oft reinigen. Zudem konsequente Händehygiene! Vor jedem Kontakt mit Pflegebedürftigen und Medikamenten, Lebensmitteln oder Kontaktlinsen Hände waschen.
Nicht jeder Angehörige kann pflegen – etwa aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen. Für den Fall einer eigenen Corona-Infektion sollten pflegende Angehörige daher einen Plan erstellen – mit professionellen Pflegediensten, falls es da noch Kapazitäten gibt, oder mit Verwandten beziehungsweise Nachbarn.
Rund um die Pflege Angehöriger gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich vom Beruf freistellen zu lassen – für wenige Wochen oder sogar Jahre. Wer sich da nicht auskennt, kann im Dschungel der Varianten schnell verloren gehen. Hierzu sollten sich gerade neuerdings pflegende Angehörige daher beraten lassen. Gleiches gilt für finanzielle Unterstützung, aktuell zum Beispiel aus dem Hilfspaket der Pflegeversicherungen für die Corona-Krise.
Beratungsangebote gibt es zum Glück genug – für konkrete rechtliche und finanzielle Fragen ebenso wie für Probleme mit der Pflege an sich oder mit der emotionalen Belastung. Einen Überblick bundesweiter und lokaler Anlaufstellen bietet die Beratungsdatenbank des ZQP. Wichtig ist zudem, den Kontakt zu Verwandten und Freunden nicht abreißen zu lassen – auch wenn man die Besuche wegen der Ansteckungsgefahr auf ein absolutes Minimum reduzieren sollte.