Antikörper gehören zu den zielgenaueren Waffen des Immunsystems: Die menschliche Abwehr bildet solche Eiweiße als Reaktion auf den Kontakt mit Krankheitserregern. Sie lassen sich daher erst etwa zehn bis 14 Tage nach einer Infektion im Blut nachweisen, bei Sars-Co-V-2 oft erst nach vier Wochen oder sogar länger. Sie können Bakterien und Viren anhand bestimmter Strukturen auf deren Oberfläche wiedererkennen – wie Spürhunde. Nach überstandener Infektion bleiben solche spezifischen Antikörper meist eine Zeit lang im Körper. Sie verschaffen ihm dadurch in der Regel eine gewisse Immunität. Denn kommt der Körper dann erneut mit genau diesem Erreger in Kontakt, schlagen diese Antikörper-Spürhunde an: Sie rufen die Abwehrtruppe herbei, die es meist auch schafft, die Erreger auszuschalten – ehe diese Schaden anrichten. Der Patient ist dann also immun. Vorausgesetzt, der Körper hat wirklich genug Antikörper gebildet. Eine solche Immunität hält im besten Fall lebenslang, oft aber nur Jahre oder bei manchen Erregern wenige Monate.
Ob und wie lange Patienten nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus immun sind, ist völlig unklar. Darum wäre selbst ein absolut treffsicherer Antikörper-Test aktuell keine Garantie für eine dauerhafte Immunität. ae