Mit 30 Millionen Zeichen Programmiercode und einer 320 Gigabyte großen SSD-Festplatte zum Speichern aller Daten ist die elfte Generation der S-Klasse von Mercedes ein fahrender Supercomputer. Das Auto kommt in der zweiten Jahreshälfte, das Cockpit und den Innenraum hat Mercedes bereits jetzt vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die zweite Generation des Bediensystems MBUX (Mercedes-Benz User Experience), das im Vergleich zur bisherigen S-Klasse 27 Knöpfe und Schalter ersetzt. Das neue „My MBUX“ mit 50 Prozent mehr Rechenleistung als bisher macht sich nun auch auf den Rücksitzen breit. Dort bekommen die Passagiere zwei eigene Touch-Bildschirme sowie Mikrofone für die Sprachsteuerung. Das neue MBUX mit riesigem 12,8-Zoll-Tablet in der Mittelkonsole ist erstmals 3D-fähig. Weil eine Kamera die Augen erfasst, ändern die Anzeigen bei Benutzung ihre Perspektive und recken sich dem Fahrer quasi entgegen. Die Technik ähnelt der 3D-Anzeige in Nintendos tragbarer Spielkonsole 3DS – die einzige Anwendung dieser Art ohne 3D-Brille, die bisher nennenswerte Erfolge verzeichnete. Dem einen oder anderen Nintendo-Nutzer wird von der 3D-Darstellung allerdings schwindlig. Deshalb lässt sie sich auch im Mercedes abschalten.
Dass die Spielerei sinnvoll ist – davon ist Gizmodo noch nicht überzeugt: „Ein Luxusauto muss eben mit Luxusfunktionen kommen, ob sie nun etwas bringen oder nicht.“ Und warum es praktischer sein soll, der Sprachassistentin mit „Hey, Mercedes“ mitzuteilen, dass einem kalt ist, statt einfach nur an einem Knopf die Temperatur zu verstellen – diesen Beweis tritt Mercedes dann vielleicht in seinem intelligenten „Schlauto“ an. jh