Apotheke der Natur

von Redaktion

Heilpflanzen sind wertvoll für unsere Gesundheit – sie helfen auf sanfte Weise

VON BARBARA NAZAREWSKA

Gegen fast jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Wer Alltagserkrankungen wieder loswerden will, der muss nicht gleich zu chemisch hergestellten Pillen oder Antibiotika greifen. So einige Beschwerden lassen sich auch auf sanftem Weg lindern oder sogar kurieren – dank Heilpflanzen, die selbst als Überlebenskünstler gelten.

„Viele der biochemischen Schutzstrategien, die Pflanzen in Jahrmillionen entwickelt haben, machen sie heute so wertvoll für unsere Gesundheit“, heißt es in dem neuen Buch der Apotheken Umschau „Heilpflanzen – wie sie wirken und uns helfen, gesund zu bleiben“ (19,99 Euro). Die heilsamen Effekte hätten sich über Generationen herauskristallisiert – und bildeten heute einen riesigen Erfahrungsschatz, auf den die moderne Pflanzenmedizin zurückgreift.

Apothekerin Dr. Martina Melzer und Apotheker Dr. Martin Allwang stellen in dem Buch 36 der wichtigsten Heilpflanzen vor, die auch allesamt in Apotheken zu bekommen sind – als Tees, Salben oder Kapseln. Moderne Herstellungsverfahren garantieren zudem, dass in Apotheken nur Präparate mit einem standardisierten Gehalt an Wirkstoffen erhältlich sind. Beide Experten erklären, worauf die Wirkung von Heilpflanzen beruht und was man beachten muss, um unliebsame Nebenwirkungen zu vermeiden. Hier kommt unser Heilpflanzen-Überblick – damit Sie Ihre Beschwerden sanft und natürlich in den Griff kriegen.

1. Aloe vera: Auf diese Heilpflanze setzte schon die ägyptische Königin Kleopatra. Aloe vera kann – unter anderem – als Gel bei Sonnenbrand und Insektenstichen helfen.

2. Arnika: Die Bergblume kann man als Salbe und als Arnikatinktur kaufen, beides hilft im Falle von Zerrungen, Quetschungen und Blutergüssen. Auch als getrocknete Blüten ist Arnika erhältlich.

3. Baldrian: Das Heilkraut wirkt bei Ein- und Durchschlafstörungen, auch bei Unruhezuständen wie Stress – als Baldrianwurzel, Tee, zudem als Tablette, Tinktur oder als Badezusatz.

4. Beinwell: Das Heilkraut hilft bei Quetschungen, Prellungen, Zerrungen. Es gibt es als Salbe, Balsam, Gel oder Öl.

5. Brennnessel: Sie ist nützlich bei rheumatischen Beschwerden und Harnwegsinfekten, zudem bei Prostataleiden. Die Brennnessel gibt es als getrocknete Pflanzenblätter oder als Wurzel, zudem als Tee, Brennnesseldragees bzw. -kapseln.

6. Cayennepfeffer: Dieser steckt oft in Wärmepflastern, die bei Muskelschmerzen, Verspannungen und auch Arthrose helfen. Die Heilpflanze gibt es zudem als Creme oder Salbe.

7. Eibisch: Das Malvengewächs hilft bei Reizhusten, Heiserkeit sowie einer Magenschleimhautentzündung. Eibisch gibt es als Hustensaft und -sirup. Als Tee wirkt es bei einer Magenschleimhautentzündung.

8. Flohsamen: Dies hilft gegen Verstopfung, Analfissuren und Hämorriden sowie bei Darmerkrankungen, etwa Colitis ulcerosa oder Reizdarmbeschwerden. Flohsamen gibt es als ganze Schalen oder in gemahlener Form.

9. Ginkgo: Diese Heilpflanze – die ein Baum ist – gibt es als Dragees bei Konzentrations- und Durchblutungsstörungen, die Ursache für Gedächtnisprobleme sein können. Auch als Tabletten oder Kapseln hilft Ginkgo.

10. Ingwer: Die Heilpflanze kann man bei Verdauungsbeschwerden und Übelkeit einsetzen, zudem zur Schmerzlinderung. Es gibt sie auch als Kapseln, Pulver oder Tropfen.

11. Johanniskraut: Die Heilpflanze gibt es als Tabletten, Kapseln oder als Tropfen bei Depressionen. Für die Behandlung von Durchschlafstörungen ist sie auch als Tinktur erhältlich. Das Öl ist zudem hilfreich bei Beschwerden wie Rheuma, Hexenschuss, Prellungen, Verstauchungen und Wunden. „Wechselwirkungen zeigt vor allem das Johanniskraut“, warnt Apotheker Dr. Martin Allwang. Daher unbedingt Arzt oder Apotheker fragen.

12. Kamille: Diese Pflanze eignet sich bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und Erkältung – als getrocknete Blüten für einen Tee. Bei Hautproblemen und Hämorriden hilft sie als Öl, Tinktur, Salbe oder Creme.

13. Melisse: Das Kraut bekommt man als getrocknete Blätter oder als Tee gegen Unruhezustände, Schlafstörungen und bei Verdauungsbeschwerden. Auch als Badezusatz hilft es. Zudem als Creme gegen Lippenherpes.

14. Mönchspfeffer: Seine Wirkstoffe stecken in Kapseln oder Tabletten bzw. Tropfen. Sie helfen, den Hormonhaushalt zu normalisieren, auch bei Menstruationsbeschwerden oder in den Wechseljahren. Zudem wird Mönchspfeffer zur Zyklusregulierung empfohlen.

15. Pfefferminze: Als Tee oder Öl hilft sie bei Verdauungsbeschwerden, Reizdarm, Erkältung und Verspannung. Zudem als Nasenspray bei Erkältung. Pfefferminze gibt es ebenfalls als ätherisches Öl bei Spannungskopfschmerz.

16. Salbei: Das Hausmittel ist vielfältig, es kann als Tee bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen. Als Gurgellösung oder als Tinktur bei Zahnfleischentzündungen. Und als Dragee bei übermäßigem Schwitzen.

17. Teufelskralle: Das Gewächs kann in Tabletten- oder Kapselform bei Gelenkbeschwerden helfen, wie Arthrose. Zudem als Tee bei Verdauungsproblemen.

18. Thymian: Die Heilpflanze gibt es als Saft, Tropfen oder Salbe bei Husten. Zudem hilft Thymian auch als Erkältungsbad oder Öl bei Erkältungskrankheiten. Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften brachten Thymian sogar schon mal den Titel „Heilpflanze des Jahres“ ein.

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