Patientin Gabi Tippelt (61): Mehr Lebensqualität nach der Hallux-Valgus-Operation

von Redaktion

Viele Frauen sehen im „Hallux Valgus“, der durch häufiges Tragen von hohen Schuhen verstärkt wird, vor allem ein kosmetisches Problem. Wichtiger ist laut Dr. Frank Meinhard Balensiefen (Interview) der medizinische Aspekt – jedenfalls dann, wenn man sich operieren lassen will. „Schönheit ist zweitrangig, die Schmerzen und mögliche Folgeschäden durch die Fehlstellung sind das entscheidende OP-Kriterium.“

Dieser Leidensdruck war für seine Patientin Gabi Tippelt aus Putzbrunn zu groß. „Ich bin einfach gern zu Fuß unterwegs. Wenn man beim Laufen ständig Schmerzen hat, verliert man immer mehr an Lebensqualität“, erzählt die sportliche 61-Jährige. Sie geht gern wandern, walken, trainiert zwei Mal die Woche im Fitnessstudio. Um ihre Hobbys wieder ohne Schmerzen ausüben zu können, entschied sich die Patientin für eine OP – mit einer Magnesium-Schraube. „Gerade jetzt in Corona-Zeiten war es für mich wichtig, dass ich mich nur einmal operieren lassen muss.“ Der Eingriff dauerte etwa 45 Minuten. Ein Schmerzkatheter machte die ersten Stunden danach erträglich. „Ich habe nur eine einzige Schmerztablette genommen“, erzählt Tippelt. Zwei Nächte blieb sie in der Klinik.

„Nach der OP muss der Patient für mindestens vier Wochen einen Spezialschuh tragen. Nach sechs Wochen darf man den Fuß wieder voll belasten, dann ist der Knochen ausgeheilt“, erklärt Experte Balensiefen. Sport ist ab der achten Woche nach dem Eingriff erlaubt. „Um noch bessere Ergebnisse bei der Hallux-Valgus-Korrektur zu erzielen, werden heute in vielen Fällen diverse OP-Techniken kombiniert.“ So seien neben der Korrektur des Knochens oft eine Sehnenverlagerung und spezielle Kapselnähte sinnvoll. „Diese Maßnahmen wirken sich positiv auf die Langzeitprognose aus“, sagt Dr. Balensiefen. „Entscheidend dabei ist eine gründliche OP-Planung.“ Seinen Patienten rät er, die Nachbehandlung nicht zu vernachlässigen: „Lymphdrainagen helfen in den ersten Tagen, die Schwellung abzubauen. In den Wochen danach wird die spezielle Physiotherapie für den Fuß oft unterschätzt. Nach Abschluss der Knochenheilung sollte man zudem regelmäßig die Fußmuskulatur trainieren.“  bez

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