Mars und Venus erstrahlen

von Redaktion

VON HANS-ULRICH KELLER

Mit Einbruch der Dunkelheit leuchtet halbhoch im Süden als Erstes der Riesenplanet Jupiter auf. Bald darauf wird auch der lichtschwächere Ringplanet Saturn ein wenig östlich von Jupiter sichtbar. Jupiter und Saturn kommen einander immer näher. Beide Riesenplaneten stehen im Sternbild Schütze und sind in der ersten Nachthälfte am Firmament vertreten. Anfang September gehen sie rund zwei Stunden nach Mitternacht unter, Ende des Monats erfolgt ihr Untergang schon um Mitternacht.

Es ist reizvoll, mit einem Fernglas das Wechselspiel der vier hellen Jupitermonde von Tag zu Tag zu verfolgen. Auch Titan, der größte Saturnmond, kann schon in einem Fernglas gesehen werden. Am späteren Abend erscheint der rötliche Mars am Osthimmel. Während des Monats nimmt seine Helligkeit zu. Ende September übertrifft er sogar Jupiter an Glanz. Er beherrscht als hellster Planet den Nachthimmel, bis morgens die noch hellere, weiß glänzende Venus ihm Konkurrenz macht.

Am 6. zieht der abnehmende Mond an Mars vorbei. Anfang Oktober wird die Erde dann Mars auf der Innenbahn überholen. Dabei kommt sie dann bis auf 62 Millionen Kilometer an den kalten Wüstenplaneten heran. Zurzeit sind drei Raumsonden auf dem Weg zum Mars. Venus dominiert den Morgenhimmel. Am 14. gesellt sich die abnehmende Mondsichel zu Venus, ein spektakulärer Himmelsanblick gegen 5 Uhr morgens tief am Osthimmel.

Am 11. kommt Neptun, der fernste Planet unseres Sonnensystems, in Opposition zur Sonne. Da er der Sonne somit gegenübersteht, ist er die ganze Nacht am Sternenhimmel vertreten. Wegen seiner Sonnenferne ist er nur im Fernglas oder Teleskop als winzige, blaue Murmel zu sehen. Seine Existenz wurde wegen Bahnabweichungen des weiter innen laufenden Uranus vorhergesagt.

Tatsächlich wurde der Planet am 23. September 1846 nahe dem vorausberechneten Ort auf der Berliner Sternwarte von Johann Gottfried Galle und Heinrich D’Arrest entdeckt. Er ist 30-mal weiter als die Erde von der Sonne entfernt. Niemand kann einen vollen Neptunumlauf um die Sonne verfolgen. Denn Neptun benötigt 165 Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden. Seit seiner Entdeckung hat er die Sonne einmal umkreist und befindet sich nun wieder im Wassermann, wo man ihn entdeckt hatte. Mit 49 000 Kilometern Durchmesser ist Neptun der viertgrößte Planet unseres Sonnensystems.

Vollmond wird am 2. um 7.22 Uhr erreicht, während die Neumondphase am 17. um 13 Uhr eintritt. Mit 405 610 Kilometer befindet sich unser himmlischer Begleiter am 6. in Erdferne, während ihn am 18. 359 080 Kilometer von uns trennen.

Die Sonne wechselt am 16. September nachmittags aus dem Sternbild Löwe in das der Jungfrau. Die Herbsttagundnachtgleiche tritt am 22. exakt um 15.31 Uhr ein, wobei die Sonne den Himmelsäquator überschreitet und auf die Südhalbkugel des Firmaments wechselt. Der Schnittpunkt der absteigenden Sonnenbahn mit dem Himmelsäquator heißt auch Waagepunkt.

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