Kurierfahrer-Trick bei Amazon

von Redaktion

Vor vielen Amazon-Verteilzentren in den USA lassen sich derzeit merkwürdige Szenen beobachten. Dort hängen Smartphones in den Bäumen. Was aussieht wie ein Kunstprojekt, ist in Wahrheit eine Strategie – oder auch Notwehrmaßnahme – von Kurierfahrern, die sich auf diese Weise mehr Aufträge von Amazon erhoffen. Das Wirtschaftsmagazin Bloomberg erklärt, was dahintersteckt: Der Algorithmus von Amazon vergibt Fahrtaufträge bevorzugt an Kuriere, die sich bereits in unmittelbarer Nähe des Warenlagers befinden. Das soll Zeit sparen und schnellere Lieferungen ermöglichen. Ermittelt wird der Standort der Fahrer über die GPS-Daten von deren Smartphones. Wenn ein Handy nun direkt vor dem Verteilzentrum im Baum hängt, geht die Amazon-Automatik davon aus, dass sich der Fahrer ganz in der Nähe befindet – und vergibt den Auftrag an ihn. In Wahrheit ist der Kurier zwar an einem ganz anderen Ort unterwegs. Aber sein Baum-Phone leitet den Auftrag an ein zweites Handy weiter, das der Fahrer bei sich hat. Das System ist offenbar so ausgeklügelt, dass bezahlte Mittelsmänner immer wieder neue und unterschiedliche Smartphones in die Bäume hängen – so dass Amazon den Trick kaum nachvollziehen kann.  jh

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