Seit vor 14 Jahren erstmals die Castingshow „Germany’s Next Top Model“ im TV lief, ist Modeln für viele Mädchen ein Traumberuf. Die Arbeit mit berühmten Fotografen und Modeschöpfern, der Stolz, wenn das eigene Foto auf dem Cover eines Magazins erscheint, Geld, Glamour und ein Jetset-Leben – so sieht das Bild des Modelbusiness aus, das Heidi Klum in ihrer Show zeichnet. Auch die damals 15-jährige Anne-Sophie Monrad war davon fasziniert. Obwohl ihre Eltern abrieten, hatte sie ein klares Ziel: Ich will Model werden. Tatsächlich bekam sie mit 18 ihren ersten Vertrag und konnte sich in dieser gnadenlosen Szene behaupten. Jahrelang war sie auf den Laufstegen der Welt zuhause und wurde von Givenchy, Gaultier und Karl Lagerfeld gebucht. Doch nach zehn Jahren hatte Anne-Sophie genug: Sie warf die Waage in die Ecke, schaltete ihren Instagram-Account ab und sagte dem Business bye-bye. In „Fashion Victim“ beschreibt sie ehrlich und ungeschminkt ihr Leben in der Model-Welt. Sie erzählt davon, wie sie noch als Schülerin völlig auf sich alleine gestellt mit schmerzenden Füßen in Mailand von Casting zu Casting hetzte, von dem gnadenlosen Konkurrenzdruck, der Freundschaften nahezu unmöglich macht, und von der ständigen Angst, zu viel Kilos auf den Hüften zu haben. Eine Furcht, die sie in den Magerwahn trieb. Anne-Sophie zeichnet ein erschreckendes Bild der Glitzerwelt: Sie spricht über sexuelle Belästigung, finanzielle Ausbeutung und kritisiert massiv, dass Modeschöpfer minderjährige Mädchen für ihre Shows buchen. Ein mutiges Buch, das zum Nachdenken über Mode und Schönheitsideale anregt und die Frage aufwirft, ob es nicht endlich an der Zeit ist, dass sich in der Modewelt etwas verändert!