Retro-TV legt Internet lahm

von Redaktion

18 Monate lang schauten die 2200 Einwohner des walisischen Dorfes Aberhosan in Sachen Internet buchstäblich in die Röhre. Und schuld daran war ein alter Röhrenfernseher, dessen Frequenzen das Netz störten. Bereits seit 2019 war das Internet in dem Ort an der walisischen Westküste immer wieder ausgefallen oder lief zu langsam. Die Störungen begannen meist gegen 7 Uhr morgens und dauerten bis in den Abend hinein. Techniker der British-Telecom-Tochter Openreach forschten laut BBC längere Zeit vergeblich und tauschten mehrere Leitungen aus – was aber nichts an den Problemen änderte. Mit einer Analyse im Stromnetz ließ sich der Fehler schließlich auf ein bestimmtes Haus eingrenzen. Dort fanden die Techniker schließlich den Retro-Fernseher, den sich die älteren Bewohner, die anonym bleiben wollen, vor eineinhalb Jahren gebraucht zugelegt hatten. Das Röhrengerät verursachte elektrische Interferenzen, die das Breitbandnetz im gesamten Ort störten. Das kann bei alten Elektrogeräten oder häufig auch bei China-Importen ohne technische Zulassung oft passieren, wirkt sich meist aber nur auf die unmittelbare Nachbarschaft aus. Die Besitzer des alten Fernsehers waren laut Openreach „untröstlich“ über die Probleme, die sie verursacht hatten. Techniker Michael Jones: „Sie erklärten sich sofort bereit, das Gerät auszuschalten, und es nie mehr zu benutzen.“ Seither funktioniert das Internet in Aberhosan störungsfrei.

JÖRG HEINRICH

Artikel 4 von 6