Im Oktober kommen sich Mars und Erde sehr nahe. Astronomischer Höhepunkt des Monats ist zweifelsohne die Marsopposition am 14. Oktober, bei der Sonne, Erde und Mars in einer geraden Linie stehen. Die Erde überholt ihren äußeren Nachbarplaneten auf der Innenbahn. Wegen der elliptischen Marsbahn fällt die geringste Entfernung jedoch nicht mit dem Oppositionstag zusammen. Sie wird mit 62 Millionen Kilometer schon am 6. Oktober erreicht.
Mars glänzt im Oktober im Sternbild Fische und ist die gesamte Nacht über zu sehen. Der rötliche Planet übertrifft am Nachthimmel sogar den Riesenplaneten Jupiter. Erst die noch hellere Venus macht nach ihrem Aufgang am Morgenhimmel Mars Konkurrenz.
Mit Sonnenuntergang erscheint Mars am Osthimmel, um Mitternacht sieht man ihn hoch am Südhimmel und am Morgenhimmel geht er im Westen unter. Mars ist eineinhalb Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Fast zwei Jahre benötigt er, um einmal die Sonne zu umrunden. Mit 6781 Kilometer ist der Marsdurchmesser nur halb so groß wie der Erddurchmesser.
Zahlreiche irdische Raumsonden haben inzwischen Mars erreicht, kreisen als künstliche Satelliten um ihn oder sind auf seiner kalten und trockenen Oberfläche gelandet. Im Juli 2020 haben sich drei weitere Raumsonden auf den Weg zum Roten Planeten gemacht – um im Februar 2021 anzukommen.
Die Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa namens „Perseverance“ (Durchhaltevermögen) soll direkt im 50 Kilometer großen Krater Jezero landen und ein Marsauto absetzen. Die chinesische Marsmission „Tianwen-1“ (Fragen an den Himmel) wird sich bei Ankunft teilen. Ein Teil wird Mars als künstlicher Trabant permanent umkreisen, der zweite Teil wird auf Mars landen und ebenfalls einen Marsrover über den Marsboden rollen lassen. Läuft alles wie geplant, dann sind nach der Landung fünf Marsautos unterwegs, was noch keine Verkehrsregelung erfordert. Die Vereinigten Arabischen Emirate ließen ihre Marssonde „Al-Amal“ (Die Hoffnung) ins All starten. Al-Amal soll als Orbiter das Wetter auf dem Marsglobus beobachten.
Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man die beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn tief am Südwesthimmel. Jupiter strahlt unübersehbar in einem weißlichen Licht und ist weitaus heller als der bleiche Saturn, der etwas östlich von Jupiter steht. Jupiter rückt immer näher an Saturn heran. Zu Monatsanfang gehen beide Riesenplaneten gegen Mitternacht unter. Ende Oktober geschieht dies fast zwei Stunden früher. Der zunehmende Halbmond bildet mit Jupiter und Saturn in der Nacht vom 22. auf 23. Oktober ein Dreigestirn tief am Südwesthimmel.
Venus spielt nach wie vor ihre Rolle als Morgenstern. Am 1. Oktober steigt Venus gegen halb vier Uhr morgens über die östliche Horizontlinie, zu Monatsende eine halbe Stunde später. Der lichtschwache Planet Uranus steht am 31. Oktober im Sternbild Widder in Opposition zur Sonne. Uranus ist 19 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde.