Wer Franzi Schlögel vom Leben in den Bergen erzählen hört, fängt beinahe automatisch an zu summen; „Franzi, deine Welt sind die Berge“, nach dem Schlager von Gitti und Erika, der in den späten 1970er Jahren zur Heidi-Serie geschrieben und 20 Millionen Mal verkauft wurde.
„Ja, die Berge sind mein Leben, hier fühle ich mich wohl.“ Wann immer die 22-Jährige Zeit hat, unternimmt sie Bergtouren – „es gibt einfach nichts Schöneres“.
Hätte ihr jemand vor zehn Jahren gesagt, dass ihr Lebenstraum einmal eine eigene Hütte in den Alpen werden würde – „ich wäre in schallendes Gelächter ausgebrochen“. Als Jugendliche fuhr sie mit der Familie in den Ferien immer in die Berge. „Entsetzlich. Während meine Freundinnen zum Baden ans Meer reisten, musste ich nach Südtirol zum Wandern.“
Franzi Schlögel wuchs in Peiting auf, machte nach der Schule eine Ausbildung zur Kauffrau für Büro-Management. „Ein vernünftiger, bodenständiger Job“, wie sie sagt, Doch für sie nichts mit Zukunft. „Mein Herz schlägt einfach für die Gastronomie.“
Sie verdiente sich schon zu Schulzeiten als Spülkraft etwas dazu, dann fing sie an, aushilfsweise im Service zu arbeiten. Auch bei Mama Silvia Schlögel, die nicht nur einen Milchviehbetrieb zusammen mit ihrem Mann Michi führt, sondern auch das Catering-Unternehmen „Die Hauswirtschafterei“ gegründet hat, half das Mädchen fleißig mit.
Dabei stellte die Peitingerin fest: „Gastronomie ist einfach meine große Liebe.“ Mit einem breiten Lächeln fügt sie hinzu: „Entweder man liebt diese Arbeit oder man hasst sie.“
Als die 22-Jährige dann vor vier Jahren für einen Sommer in der Drehhütte in den Ammergauer Alpen arbeitete, war es um die junge Frau geschehen: „Ich entdeckte auch noch meine Liebe zu den Bergen.“ Die Wirtsleute Andrea und Hubert sind ihr mittlerweile Freunde geworden – „wann immer es geht, besuche ich sie dort“. Hier hat Franzi Schlögel die Südtiroler Küche kennengelernt, wie beispielsweise den Strudel mit Mürbteig oder die Buchweizentorte, die die Südtiroler Schwarzplenten-Torte nennen.
Franzis Wandertipp für die Ammergauer Alpen: Vom Tegelberg über den Schönleitenschrofen zur Drehhütte laufen. „Das ist eine aussichtsreiche Tour meist auf Bergpfaden.“ Einfacher, aber dadurch etwas voller ist der Anstieg vom Parkplatz in Schwangau über den asphaltierten Weg zur Drehhütte. „Dann ist man nach einer Stunde bereits am Ziel.“ Viele Familien laufen sogar mit Kinder- oder Bollerwagen hinauf. Der Weg ist im Winter auch eine beliebte Rodelabfahrt.
Diesen Sommer verbringt Franzi Schlögel allerdings in der Schweiz, genauer gesagt im Berner Oberland. „Ich habe nochmals viel dazugelernt.“ Die Schweizer seien auch hoch oben auf dem Berg sehr anspruchsvoll. Noch bis Mitte Oktober dauert die Saison auf dem Bühlberg, dann geht es für kurze Zeit zurück nach Peiting, bevor sie im Winter nach Sölden fährt. Franzi Schlögel wird bereits den dritten Winter in dem Skigebiet verbringen – heuer wird allerdings alles ganz anders sein: „Statt Après-Ski ist Essengehen angesagt.“ Die Lokalität, in der sie immer arbeitet, ist diesmal ein Restaurant.“ Und wenn alles nach Plan geht, hat Franzi Schlögel im Sommer 2021 ihre eigene Hütte. „In den bayerischen Bergen wäre es am schönsten“, da seien die Eltern nicht so weit weg – außerdem haben Mama und Oma ihre Hilfe zugesagt, wenn mal Not am Mann ist, erzählt Franzi Schlögel. Wegen ihr könnte es also jederzeit losgehen.