Nun kommen ab 179 Euro zwei neue und überraschend interessante Gigaset-Handys auf den Markt. Um zwischen Samsung, OnePlus & Co. eine Lücke zu finden, hat sich Gigaset für seine Smartphones GS3 und GS4 einige interessante Funktionen ausgedacht, die auch Käufer von teureren Konkurrenz-Handys gerne hätten.
Am wichtigsten ist der wechselbare Akku. Statt am Abend mit leerer Batterie nach einer Steckdose zu suchen, können Gigaset-Besitzer wie früher einen zweiten, vollgeladenen Akku einsetzen, der als Zubehör 25 Euro kostet. Und wenn der Akku nach ein paar Jahren nachlässt, muss das Handy nicht in die Werkstatt. Das ist auch ökologisch sinnvoll und soll verhindern, dass noch funktionstüchtige Handys zu früh weggeworfen werden oder auf Nimmerwiedersehen in dunklen Schubladen landen. Zum umweltfreundlichen Konzept der Gigasets gehört auch, dass sie in kompakten Kartons verkauft werden, die nach dem FSC-Recycling-Standard als klimaneutral zertifiziert sind.
Die praktische Retro-Funktion mit Wechselakkus sorgt allerdings auch dafür, dass GS3 und GS4 nicht wasserdicht sind. Denn um so ein Gehäuse komplett abzudichten, wäre ein enormer technischer Aufwand nötig, der hier nicht ins Budget passt. Dafür lassen sich die Akkus mit dem üblichen Zubehör nach dem Qi-Standard drahtlos laden, was in der Einsteigerklasse nach wie vor selten ist. Käufer des GS4 können die Rückseite mit Wunschmotiven gravieren lassen bis hin zum eigenen Foto auf der gesamten Fläche. Das GS3 kommt mit farbigen Wechselschalen in Rot, Roségold, Blau oder Petrol – noch eine Erinnerung an die „gute alte“ Handy-Zeit. Und die Zwei- und Dreifach-Kameras auf der Rückseite sind komplett versenkt, ohne den „Buckel“ vieler Konkurrenten.
Die Technik der 6,3 und 6,1 Zoll großen Deutschland-Smartphones ist solide – kann und will mit Full-HD-Videoaufnahmen statt 4K und LCD-Displays statt OLED aber naturgemäß nicht mit aktuellen iPhones oder Samsungs mithalten. Den meisten Nutzern dürfte das Gebotene inklusive Gesichtserkennung und kontaktlosem Bezahlen aber durchaus reichen, auch wenn statt des neuen Android 11 noch Android 10 installiert ist.
Damit ist die Software auch in Sachen Sicherheit nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand, und die beiden Handys bekommen wohl auch ein Jahr weniger frische Android-Aktualisierungen. Ob Gigaset hier zumindest für das GS4 noch ein Update anbietet, ist bisher auch intern noch nicht klar. „Wir konzentrieren uns auf Funktionen mit echtem Mehrwert für den Nutzer. Kabelloses Laden, NFC für kontaktloses Zahlen und ein wechselbarer Akku gehören definitiv dazu, das wissen wir“, so Andreas Merker, Smartphone-Chef von Gigaset.
Das GS3 erscheint noch im November für 179 Euro. Und das GS4 kommt bereits in diesen Tagen für 229 Euro in den Handel. Selbst das momentan günstigste iPhone, das SE, ist ab 440 Euro rund doppelt so teuer wie das GS4.