Wenn Weiß krank macht

von Redaktion

Weiß ist eine seit jeher positiv besetzte Farbe: Sie steht für Helligkeit und Reinheit, für Frieden und Freude. Kein Wunder, dass viele Menschen auch bei ihren vierbeinigen Lieblingen ein weißes Fell attraktiv finden. Nur: Gesund ist das nicht immer! Weiß ist oft an krank machende Gene gebunden. Schon im 2. Jahrhundert nach Christus steht im Talmud, „dass weiße Katzen mit blauen Augen als Haustiere ungeeignet sind; sie sind nämlich immer taub und nicht in der Lage, Ratten und Mäuse zu verjagen“. Später kamen Forscher zum Ergebnis, dass 40 % aller weißen Katzen taub sind. Das W-Gen vererbt sich unabhängig von allen anderen Pigmentierungsgenen. Eine weiße Katze kann „unter“ ihrem weißen Fell jeden erdenklichen Genotyp in puncto Fellfarbe oder Fellzeichnung tragen. Aufklärung darüber liefert der Nachwuchs. Leider beschränkt das W-Gen seine Wirkungsweise nicht nur darauf, dass es weißes Fell produziert, bei vielen Tieren erzeugt das W-Gen Nebeneffekte in Form von Gehörstörungen – bei Katzen und Hunden. Dalmatiner sind, je höher der Weißanteil, oftmals taub. Der weiße Spitz hingegen ist ein einfarbiger Hund, dessen Haarwurzeln durchaus Phäomelanin bilden, das aber extrem aufgehellt/verdünnt ist, was aber die Gesundheit nicht beeinträchtigt. „False white“ nennt man Hunde, bei denen Nase, Lefzen und Lidränder schwarz sind, ein Zeichen, dass in der Haut genügend Melanozyten vorhanden sind und in der Haut das Schutzpigment Melanin gebildet wird. Auch beim Deutschen Schäferhund wurden vereinzelt weiße Welpen geboren, die wegen ihrer Fehlfarbe keine Papiere erhielten. Aus gesunden Nachkommen solcher Fehlfarbenexemplare wurde eine separate Rasse begründet und als Weißer Schweizer Schäferhund ins Schweizerische Hundestammbuch eingetragen. Aufhellung kann allerdings auch sehr krank machen: Der weiße Dobermann hat fast keine Hautpigmente, bekommt Sonnenbrand, hat ein stark erhöhtes Hautkrebsrisiko und die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Augen ist fatal.

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