„Ich kann wieder tiefer durchatmen!“ – ein Ex-Raucher erzählt

von Redaktion

Mehr als 30 Jahre hat Alexander Werner, 49, aus München geraucht – zuletzt etwa eine Schachtel pro Tag. Ein paar Mal hatte er versucht aufzuhören. „Immer nur so larifari“, gibt er zu. „Ich dachte dann: Eine geht schon – und bin wieder rückfällig geworden.“

Im Sommer wagte er einen neuen Versuch. „Der Entschluss kam, weil ich mit dem Atmen immer größere Schwierigkeiten hatte“, erzählt er. Morgens musste er nach dem Aufwachen erst mal Schleim abhusten. Sport konnte er schon lang nicht mehr treiben, dazu war er viel zu kurzatmig. Dann warnte ihn sein Lungenarzt auch noch, dass er jetzt wirklich aufpassen müsse. „Es bestand die Gefahr einer COPD“, sagt er. Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit ist oft eine Folge des Rauchens. „Da war für mich klar: Jetzt muss es sein!“ Diesmal packte es Werner mit professioneller Hilfe an: Im Juli meldete er sich für einen der Online-Kurse in der Tabakambulanz des LMU Klinikums München an. Gemeinsam bereiteten sich die Teilnehmer auf den Ausstieg vor – und rauchten am 20. August ihre letzte Zigarette. „Seither bin ich rauchfrei – und froh drum“, sagt Werner. „Natürlich nimmt man zu. Aber ich atme wieder besser, kann tiefer durchatmen. Auch der Husten in der Früh ist weg.“ Die ersten Wochen waren am schwierigsten. Auf Nikotinkaugummi hat Werner verzichtet. „Ich wusste, ich muss es auf die harte Tour machen“, sagt er. Nur ein Nikotinspray hat er sich gekauft – für Notfälle. Er hat es nur zwei Mal gebraucht. Denn im Kurs hat er gelernt, was hilft, wenn das Verlangen groß wird. „Das Wichtigste waren für mich dann Atemübungen“, sagt er. Beim Warten auf die Tram half ihm Ablenkung: Bewusst schaute er sich die Umgebung an, belohnte sich mit Bildern im Kopf statt mit Nikotin. Braucht er heute nicht mehr: „Das Verlangen wird immer seltener.“

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