TIPPS IN KÜRZE

Pflege im Corona-Jahr besonders schwer Stets penibel auf Hygiene achten Für den Ernstfall unbedingt vorsorgen Hilfe jederzeit in Anspruch nehmen

von Redaktion

Für pflegende Angehörige bedeutet die Corona-Krise eine besondere Belastung. Viele von ihnen müssen jetzt mehr leisten, weil Pflegeeinrichtungen oder -kräfte ausfallen. Gleichzeitig ist Pflege jetzt besonders sensibel. Zum einen, weil auch Pflegebedürftige durch wegfallende Angebote unter der Isolation leiden. Und zum anderen, weil sie zur Risikogruppe für Covid-19 gehören. Das Zentrum für Qualität in der Pflege und die Verbraucherzentralen der Länder haben dazu Tipps und Beratungsangebote gesammelt. Besonders wichtig: Distanz halten und schützen: 1,5 Meter Abstand das ist grundsätzlich auch in der Pflege geboten. Durchhalten lässt sich das natürlich kaum, auf nicht dringend nötigen Körperkontakt sollten Pflegende trotzdem verzichten. Das gilt auch für Umarmungen und andere Formen menschlicher Nähe. Bei allen körpernahen Tätigkeiten sollten pflegende Angehörige zudem eine sogenannte Alltagsmaske tragen.

Auch wichtig: Penible Hygiene, also Geschirr nicht teilen, Einwegtaschentücher verwenden, häufig Angefasstes wie Lichtschalter und Türklinke oft reinigen – mit solchen Tipps lässt sich das Infektionsrisiko deutlich reduzieren. Besonders wichtig ist zudem konsequente Händehygiene. Das bedeutet: Vor jedem Kontakt mit dem Pflegebedürftigen und etwa Medikamenten, Lebensmitteln, oder Kontaktlinse die Hände waschen – genau wie nach jedem Kontakt mit Dingen, auf denen Keime lauern können, von der Klobürste bis zum Haltegriff im Bus.

Ebenso gilt es, für den Ernstfall vorzusorgen, denn nicht jeder Angehörige kann pflegen -– etwa aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen. Eventuell lassen sich dann Ausnahmeregeln und Notbetreuungsangebote eigentlich geschlossener Pflegeeinrichtungen nutzen. Welche das genau sind und für welche Fälle und Berufsgruppen sie gelten, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Für den Fall einer eigenen Corona-Infektion sollten pflegende Angehörige einen Plan erstellen: mit professionellen Pflegediensten, falls es da noch Kapazitäten gibt, oder mit Verwandten beziehungsweise Nachbarn.

Es lohnt sich auch stets, Beratung und Hilfe anzunehmen: Beratungsangebote gibt es genug – für konkrete rechtliche und finanzielle Fragen ebenso wie für Probleme mit der Pflege an sich oder mit der emotionalen Belastung. Einen Überblick bundesweiter und lokaler Anlaufstellen bietet die Beratungsdatenbank des ZQP. Wichtig ist zudem, den Kontakt zu Verwandten und Freunden nicht abreißen zu lassen – auch wenn man die Besuche wegen der Ansteckungsgefahr auf ein absolutes Minimum reduzieren sollte.

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