Die Schulter bereitet vielen Menschen Probleme – abgesehen von Kalkablagerungen gibt es noch eine ganze Reihe anderer Erkrankungen oder Verletzungen, die häufig sind. Hier erklären wir Ihnen in aller Kürze, wie drei davon entstehen – und wie Betroffene ihre Beschwerden wieder loswerden.
Riss in der Rotatorenmanschette
„Als Rotatorenmanschette bezeichnen wir Ärzte eine Gruppe von vier Muskeln. Sie verleihen der Schulter Beweglichkeit und Stabilität“, erklärt Prof. Peter Diehl vom Orthopädiezentrum München Ost. Oft nehmen die Sehnen dieser Muskeln durch chronische Überlastung bzw. Verschleiß Schaden. Sie können aber auch bei einem Unfall reißen. Die Patienten haben neben großen Schmerzen auch Probleme, den Arm über Schulterhöhe zu heben. Die Kraft lässt nach. Wenn nur ein Teil der Sehne eingerissen ist, lässt sie sich mit entzündungshemmenden Medikamenten und Physiotherapie heilen. Doch bei Einrissen, die größer als etwa die Hälfte des Sehnendurchmessers sind, steht eine Operation an. Meist dauert es dann drei bis sechs Monate, bis die Rotatorenmanschette wieder voll belastbar ist – mitunter kann aber auch mal ein ganzes Jahr vergehen.
Instabilität des Schultergelenks
Dabei rutscht der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne. Umgangssprachlich ist dann oft einfach von einer „ausgekugelten Schulter“ die Rede, auch „Schulterluxation“ genannt. Prof. Peter Diehl erklärt, was Betroffenen hilft: „Wenn es sich um eine angeborene Instabilität handelt, ist ein gezieltes Trainingsprogramm für die Muskulatur sinnvoll“, verrät der Experte. „Dagegen müssen Patienten, die sich die Schulter bei einem Unfall ausgekugelt haben, häufig unters Messer. Nach dem Eingriff dauert es mindestens sechs bis zwölf Wochen, bis die Schulter alltagstauglich ist.“
Schultersteife („Frozen Shoulder“)
Fachleute nennen eine Schultersteife auch „Frozen Shoulder“. Übersetzt bedeutet das einfach „eingefrorene Schulter“. Genauer gesagt versteht man darunter eine verklebende Kapselentzündung. „Die Schulter tut weh und wird zunehmend steif“, erläutert Orthopäde Diehl. Um die Beschwerden wieder loszuwerden, ist meist eine konservative Therapie ratsam: mit einer Physiotherapie, Dehnungsübungen und entzündungshemmenden Medikamenten. Nur bei sehr starken Bewegungseinschränkungen empfiehlt der Arzt eine Operation. bez