München – Freizeitsportler sollten nach überstandener Covid-19-Erkrankung nicht zu schnell wieder ins Training einsteigen. Wer voreilig wieder Sport treibt, kann ein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskelentzündung oder Herzrhythmusstörungen haben, warnt der Sportkardiologe Prof. Martin Halle von der Technischen Universität (TU) München.
Gerade milde oder symptomfreie Verläufe der vom Coronavirus ausgelösten Erkrankung seien tückisch – weil man dann denken könnte, dass nach einer kurzen Pause alles wie immer ist. Doch das könne ein Trugschluss sein. Halle berichtet aus seiner praktischen Tätigkeit, dass viele Sportler ihm erzählten, sie kämen nach ihrer Covid-19-Erkrankung nicht mehr auf die Beine.
Dabei seien Herzrasen oder Luftnot unter Belastung zwei der Symptome, die man bei Sporttreibenden nach der Erkrankung festgestellt habe. Aus Erfahrungen mit anderen Infekten wie der Influenza, der Grippe also, wisse man, wie gefährlich es sei, wenn man diese nicht gründlich auskuriere. Das Virus kann schneller und tiefer in die Atemwege eindringen, sich dort stärker vermehren und „massiven Schaden“ anrichten, erläutert Halle.
Er appelliert daher: „Auch nach überstandener Covid-19-Erkrankung ist Vorsicht geboten.“ Noch wisse man zu wenig darüber, ob Folgeschäden dauerhaft blieben oder nur eine längere Regeneration nötig sei. dpa