Diabetes mellitus Typ 2 kann ganz unterschiedlich verlaufen: Bei vielen Betroffenen liegt eine geringere Insulinempfindlichkeit des Körpers („Insulinresistenz“) und ein Mangel des körpereigenen Insulins vor. Bei Ihnen liegt aber wohl eine gute Insulinempfindlichkeit des Körpers zusammen mit einem sehr deutlichen Mangel an körpereigenem Insulin vor. Typisch für diese Situation sind die beschriebenen Anstiege des Blutzuckers auch nach ausgewogenen Mahlzeiten. Es fehlt in Ihrer Bauchspeicheldrüse einfach Insulin, um dieses Hormon bei einer Mahlzeit schnell ins Blut freisetzen zu können – der Blutzucker steigt an, sei die Mahlzeit noch so gesund. Bei Bewegung wie etwa einem Spaziergang wird schnell Zucker verbraucht. Der Nachschub aus der Leber – sie ist der Zuckerspeicher des Menschen – erfolgt wegen der Hormonstörungen in der Bauchspeicheldrüse aber nur verzögert. Das funktioniert erst wieder besser, wenn Sie auf lange Touren gehen. Um Unterzuckerungen zu verhindern, können Sie Zwischenmahlzeiten einlegen. Sie sollten mit Ihrem Diabetologen sprechen: Durch eine gute Diabetesberatung lassen sich diese Probleme lösen. Es ist richtig, in dieser Situation mit einer kleinen Dosis eines Langzeitinsulins („Basalinsulin“) zu behandeln. Eine Blutuntersuchung kann klären, wie viel körpereigenes Insulin Sie noch haben.