BÜFFEL IM EINSATZ

Marktnische für Landwirte

von Redaktion

Biotop-Pflege, Milch und Fleisch – das sind die drei prägenden Säulen der Wasserbüffelnutzung:

. Familie Reißaus aus dem Landkreis Mühldorf am Inn hat 2018 den 2. Platz beim Bayerischen Biodiversitätspreis gewonnen, Naturschutz kann für Landwirte durchaus ein Betriebszweig sein.

.  Hausbüffel werden weltweit als Milchlieferanten gehalten: Büffelmilch hat im Vergleich zur Kuhmilch den doppelten Fettgehalt (8 %) und eine längere Haltbarkeit. Sie ist außerdem reicher an Kalzium, Eisen, Phosphor und Vitamin A. In Europa existiert Büffelhaltung in Italien („Büffelmozzarella“), den östlichen Mittelmeerländern, aber auch in Osteuropa. Um die Haltung der Tiere ist es oft nicht gut bestellt. Da Kälber für die Milchproduktion wertlos sind, werden sie erschlagen oder man lässt sie gar verhungern.

. Büffelhaltung wegen des Fleisches ist eine Marktnische geworden wie bei Familie Grob aus Allmannshofen (Lk. Augsburg). Pionier war Steffen Schwencke: 1996 holte er Tiere aus Italien, aus dem Milchbetrieb wird 2004 ein Fleischbetrieb mit Mutterkuhhaltung auf dem Büffelhof Beuerbach. 18 bis 24 Monate alt ist ein Jungbulle bis zur Schlachtreife, 400 bis 500 Kilo schwer. Langsam darf er wachsen, mit den Kumpels über die Weiden ziehen und Bioheu fressen. Büffelfleisch weist nur außen eine dicke Fettschicht auf, intramuskulär ist der Fettanteil gering. Das Fleisch steckt voller ungesättigter Fettsäuren, enthält viel Eisen und andere Mineralstoffe. Und wie das in der Landwirtschaft so ist, waren sich die Söhne unsicher, ob sie übernehmen wollten. Schwencke wurde die Arbeit als Einzelkämpfer zu viel, er gab Tiere nach Bremerhaven ab, wo Michael Therkoorn die Beuerbacher Wasserbüffelzucht fortführt. Im Jahr 2017 hat sich aber Schwencke-Sohn Valentin dann doch für Wasserbüffel begeistern können. Im alten Stall zog das engagierte Restaurant „the Valvs“ ein, in dem drei kreative Küchenprofis mit Büffelfleisch große Gerichte zaubern. Von den einst 100 Wasserbüffeln sind noch vier „Maskottchen“ da, das Fleisch kommt vom Partnerbetrieb in Bremerhaven. Aber Valentin und sein Bruder wollen nun die Zucht wieder aufbauen, damit bald wieder große Herden – neben den Wollschweinen – nördlich von Landsberg grasen.

.  Interessanter Link www.bueffelhof- beuerbach.de

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