Einer von vielen tausend Ischias-Patienten in Bayern ist Wolfgang Lampka (58) aus Buchloe. Die Leidenschaft des verheirateten Familienvaters gilt dem Sport: Ski fahren, Volleyball und Golfen bedeuten ihm viel. Doch plötzlich machten ihm schier unerträgliche Ischiasschmerzen das Leben zur Hölle. Mehr als ein Jahr lang „ging er verzweifelt von einem Arzt zum anderen – ohne dass ihm jemand wirklich helfen konnte. Erst ein minimal invasiver Eingriff an der Wirbelsäule, dem sogenannten epiduralen Wirbelsäulenkatheter, konnte ihm dauerhaft helfen. Durchgeführt hat diesen Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen Medizinischen Versorgungszentrum in Taufkirchen bei München. Lampka konnte es kaum glauben, als die Schmerzen nach so vielen Terminen in diversen Praxen und Kliniken endlich weg waren – nach dem kurzen Eingriff und drei Tagen Klinikaufenthalt. Inzwischen kann der Hobbysportler schon wieder Golf spielen. Dabei war daran im vergangenen Jahr noch kaum zu denken. Lampka geht auch stark davon aus, dass er wieder auf der Skipiste stehen wird – sobald es erlaubt ist. Im Interview mit unserer Zeitung schildert er, wie sehr er unter den Schmerzen im unteren Rücken gelitten hat.
Seit wann haben Sie unter den Ischias-Beschwerden gelitten und was haben Sie bei akuten Schmerzen gemacht?
Ich hatte die Beschwerden schon länger, es war immer mal wieder sehr stark. Wenn die Schmerzen kamen, waren sie immer sehr brutal. Bei akuten extremen Schmerzen habe ich am Tag drei bis vier Ibu 800 (Ibuprofen; Anm. d. Red.) genommen. Oder ich bin zum Hausarzt gefahren, der hat mir dann zwei Spritzen gegeben – so ist es wieder halbwegs gegangen. Aber das war natürlich kein Dauerzustand: Die Spritze hat dann sieben bis zehn Tage geholfen, dann kamen die Schmerzen wieder.
Wann traten die Ischias-Beschwerden vor allem auf?
Das kann man so nicht sagen: Mal hat man eine Woche gar nichts und fühlt sich 20 Jahre jünger und kann wieder normal sporteln. Dann kommt aber später wieder die Quittung, in kürzester Zeit ist dann der Schmerz wieder so stark – da tut man sich dann schwer, überhaupt Treppen zu steigen. Weil man den Eindruck hat, alles ist nicht mehr so stabil und die Angst folgt, die Treppen runterzufallen. Aus meiner Erfahrung ist es bei nasskalter Umgebung im Winter schlimmer als bei Wärme im Sommer. Im Sommer habe ich sogar kurz etwas Volleyball gespielt.
Wie würden Sie die Schmerzen beschreiben, wie fühlte sich das an?
Der Schmerz ist stechend und extrem ziehend. Es sticht im unteren hinteren Wirbelbereich und dann geht’s über die Gesäßhälfte, hinten über den Oberschenkel bis in die Wade. Es gab Zeiten, da konnte ich mich nicht selber anziehen und meine Nächte verbrachte ich vor dem Fernseher, weil Sitzen gut ging, aber Liegen war ein Albtraum.
Interview: Susanne Höppner