Angefangen haben die Probleme vor Jahrzehnten. „Ich war Leistungssportlerin und habe Rasenhockey gespielt“, erinnert sich Monika Kalthoff, 75, aus Icking. „Damals hatte ich zum ersten Mal Schmerzen in der Hand.“ Der Arzt diagnostiziert ein Karpaltunnelsyndrom. Er verschreibt Tabletten, mit den Worten „Die werden Sie wohl immer brauchen.“ Er sollte nicht Recht behalten: „Irgendwann waren die Schmerzen doch verschwunden.“
Vor etwa fünf Jahren kommen sie wieder. „Mir schlief die Hand immer wieder ein. Zunächst nur die rechte, dann auch die linke Hand“, erzählt Kalthoff. Anfangs passiert das nur nachts, später auch am Tag, etwa beim Radfahren. Sie schiebt es auf den sportlichen Lenker. Aber: „Die Beschwerden wurden immer schlimmer. Plötzlich waren meine Finger auch tagsüber schon mal taub.“
Zum Arzt geht sie erst wenige Wochen vor Weihnachten, als es nicht mehr anders geht. „Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich nachts vier- bis fünfmal aufstehen musste. Dann machte ich ein paar Fingerübungen, habe die Arme gekreist und bewegt, bis es etwas besser wurde. Tagsüber war ich ständig müde und gereizt.“ Der Orthopäde schickt sie zum Neurologen – und der staunt: „Sie haben ja Werte! Da stehen bei mir die Leute ein halbes Jahr früher als Notfall vor der Tür“, sagt er. Hier hilft nur eine OP. Ende Januar wird Kalthoff operiert. „Davon habe ich eigentlich nichts mitbekommen, sie erfolgte im Dämmerschlaf“, erzählt sie. Längst sind die Fäden gezogen. „Endlich spüre ich meine Finger wieder, die Schmerzen sind weg.“ An manchen Stellen seien die Fingerkuppen noch etwas pelzig. „Das wird von Tag zu Tag besser. Das Schönste ist: Ich kann schon jetzt fast wieder alles mit der Hand machen, sogar Auto fahren mit Automatik-Schaltung. Zum Leidwesen meines Mannes.“