München – Jeder Mensch tickt anders, auch in puncto Motivation: „Ich habe einen Patienten, der hat seine neuen Sportschuhe zur Mahnung tagelang auf die Fußmatte gestellt, bevor er sie endlich anzog und loslief. Mittlerweile macht’s ihm Spaß“, schmunzelt Dr. Milan Dinic. Zu dieser Spezies der schwer Motivierbaren gehört TV-Redakteur Robert S. (39; Name geändert) definitiv nicht. Mit 89 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,76 Meter und eindeutig zu hohem Blutdruck bat er Dr. Dinic um Rat: „Ich fühlte mich nicht mehr wohl. Ich wollte etwas ändern.“
Der Arzt entwarf für den Vater von mittlerweile drei kleinen Kindern einen Trainings-Plan – basierend auf Gewicht, Alter, Trainingszustand und Ernährung: „Ich habe langsam angefangen mit flotten Spaziergängen an der Ruderregatta-Anlage in Oberschleißheim. Mein Puls sollte nicht über 135 steigen. Dafür habe ich mir einen Fitness-Tracker zugelegt.“
Unterstützen ließ sich Robert S. mit Akupunktur. Und er lernte Hatha-Yoga, basierend auf den drei Säulen Körper, Atem und Meditation: „Das habe ich mit Büchern selbst beigebracht. Es funktioniert. Mit Stress gehe ich jetzt ganz anders um. Und ich glaube an die Kraft der guten Gedanken.“ Aus den Spaziergängen wurde bald Power-Walking und dann Joggen mit eingebauten Sprints. Nach einem Jahr wollte er auf sein Training nicht mehr verzichten: „Ich nehme nur noch die kleinste Dosis Blutdrucksenker und hatte auf dem Höhepunkt meiner Lauferfolge 13 Kilo verloren.“ Das war allerdings vor Corona: „Ich will ehrlich sein: Vier Kilo sind wieder drauf.“ Aber nicht mehr lange: „Ich werde mir schon wieder Beine machen.“ dop