Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierungstherapie (spezifische Immuntherapie, SIT) ist eine Art Allergie-Impfung. Dem Körper wird dabei über einen langen Zeitraum regelmäßig der Allergieauslöser verabreicht, sodass langsam ein Gewöhnungseffekt entsteht und die überstarke Empfindlichkeit gegenüber den eigentlich harmlosen, alltäglichen Substanzen immer mehr nachlässt und sogar verschwindet. In der Regel muss drei Jahre lang behandelt werden. Das gilt besonders für die subkutane Immuntherapie (SCIT), bei der kleine Mengen des Allergens unter die Haut des Oberarms gespritzt werden. Zunächst muss wöchentlich aufdosiert werden. Dann kann, abgesehen von der eigentlichen Heuschnupfensaison, im Monatsrhythmus weiterbehandelt werden. Der Patient muss zum Arzt und nach der Spritze für 30 Minuten beobachtet werden. Seit Kurzem gibt es für die wichtigsten Allergene auch die einfacher zu bewerkstelligende sublinguale Immuntherapie (SLIT). Dabei werden täglich zu Hause Tropfen unter die Zunge getropft oder Tabletten unter die Zunge eingebracht, die sich nach kurzer Zeit auflösen.
Antihistaminika
Bei Patienten, die sich auf eine langwierige Behandlung nicht einlassen wollen oder können, und bei solchen, die vielleicht nur kurzfristig und nicht immer unter Heuschnupfen leiden, bietet sich die sogenannte symptomatische Therapie an. Dabei kommen sogenannte Antihistaminika zum Einsatz. Diese klassischen Heuschnupfen-Medikamente blockieren die Wirkung des Histamins, indem sie das „Andocken“ des Histamins an die spezifischen Histaminrezeptoren verhindern. Das muss man sich so vorstellen: Wenn das ausgeschüttete Histamin die Rezeptoren erreicht, sind diese besetzt und können vom Histamin, das für die Allergiesymptome wie Rötung, Schwellung, Juckreiz, Niesen und Nasenlaufen verantwortlich ist, nicht mehr aktiviert werden. „Sie gibt es nicht nur in Tablettenform oder als Tropfen, sondern auch in Form von lokal wirksamen Nasensprays und Augentropfen“, so der Allergologe Professor Dr. Stefan Holtmann.
Nasenschleimhaut
Die asthmoide, entzündliche Nasenschleimhautverdickung lässt sich leider durch Antihistaminika nicht oder kaum beeinflussen. Genau wie bei der Therapie des bronchialen Asthmas wird hier zunächst mit lokal wirkenden Kortisonsprays behandelt. Diese gelangen praktisch nicht ins Blut und haben kaum Nebenwirkungen. Leider spricht nicht jeder Patient gleich darauf an, sie benötigen einige Tage, bis sie Wirkung zeigen, und müssen normalerweise längere Zeit angewendet werden. Ein weiterer Nachteil der Sprays ist, dass sie nur die innere Nase, aber nicht direkt das Nasennebenhöhlensystem erreichen. Bei besonders schwerer Indikation kann man mit Kortison-Tabletten versuchen, die tieferen Schleimhautareale im Bereich des Nasennebenhöhlensystems zu erreichen.