Die Eier des Wirts dienen als Festmahl

von Redaktion

TIERISCHE PARASITEN

.  Warum erkennen Vogeleltern Kuckuckskinder nicht? Meist bekommen die Wirtseltern nicht mit, wenn der fremde den eigenen Nachwuchs tötet oder die Eier über den Nestrand kippt. Vögel erkennen den eigenen Nachwuchs auch nicht individuell, sie fragen nicht, woher ein fremder wohl kommen könnte. Außerdem schauen alle Nesthocker ähnlich aus, nackt, blind und ständig hungrig. „Und wird ein sich aufsperrender Rachen erkannt, wird er gestopft“, erläutert Vogel-Experte Fünfstück.

>> www.lbv.de/naturschutz/     artenschutz/voegel/kuckuck     (Dort kann man Kuckucke     melden, wenn man sie hört!)

.  Brutparasitismus bei anderen Tieren Bei Insekten ist Brutparasitismus weit verbreitet. So sind zum Beispiel alle Wespenbienen üble Schmarotzer, darum nennt man sie auch Kuckucksbienen. Sie haben es vor allem auf Sandbienenarten abgesehen. Die Weibchen suchen zuerst langsam fliegend, ganz knapp über dem Boden, nach einem Wirtsnest. Dann bleiben sie regungslos auf einem Ausguck sitzen, beobachten das Nest und warten, bis das Wirtsweibchen abschwirrt. Sie graben den Nesteingang auf – manche sind sogar so pfiffig, ihn nach der Eiablage wieder zuzumachen – und legen ein oder auch zwei Eier ab. Nach dem Schlupf frisst die Parasitenlarve das Ei oder die Larve des Wirts und ernährt sich anschließend von dessen Nahrungsvorräten. Die Verpuppung erfolgt ohne Kokon in der Brutzelle. Allerdings kann es sein, dass ein zu starker Befall von Parasiten dazu führt, dass die Wirtsart stirbt. Dann hat auch die parasitäre Art ein Problem.

. Parasitäre Fische

Die einzige bekannte Art ist der

Kuckucks-Fiederbartwels. Es gibt

sie nur im Tanganjikasee in Ostafrika. Sie machen das auch sehr geschickt. Wenn maulbrütende Buntbarsche laichen, fressen die Welse deren Eier. Sie geben ihre eigenen ab und besamen sie. Das nichtsahnende Maulbrüterweibchen nimmt sie auf und brütet sie aus. Wenn es eigene und Buntbarscheier im Maul hat, schlüpfen die Welse früher und fressen die Eier der Buntbarsche als Festmahl.

.  Nesthocker, Nestflüchter und Platzhocker Unter „Nesthockern“ versteht man Vögel, deren Nachkommen bis zum Flüggewerden im Nest bleiben und sich dort von ihren Eltern füttern lassen. Neben den meisten heimischen Singvögeln sind auch die Spechte, Störche und Greifvögel Nesthocker. Im Gegensatz zu Nesthockern, werden „Nestflüchter“ mit Federn, sehend und mit voll entwickelten Ohren geboren, sie können von Anfang an selbstständig fressen, bei Wasservögeln schon schwimmen bzw. tauchen. Nur ihr Federkleid ändert sich später. „Platzhocker“ sind ein Zwischending vor allem bei Seevögeln wie Seeschwalben oder Möwen: Sie haben Gefieder, sehen und hören, lernen aber erst sehr spät fliegen und können sich auch nicht sofort selbstständig ernähren.

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