Schöne Sandalen, vielleicht sogar mit einem kleinen Absatz, so ein luftig-sommerliches Schuhwerk hat Anna Huber noch nie tragen können. „Meine Füße waren dazu immer zu breit“, sagt die junge Ärztin. Jetzt aber ist das anders, denn sie hat sich an beiden Füßen Fehlstellungen operativ korrigieren lassen. Es war jeweils ein sogenannter Hallux Valgus, auch prominenter Großzehballen genannt.
Auch ihre Großmutter hatte dieses Problem, erzählt Anna Huber. „Sie hat es nicht operieren lassen und ich wusste, dass ihr ihre Füße enorme Schmerzen bereitet haben“, sagt sie. So weit wollte es die 27-Jährige nicht kommen lassen – schließlich hat sie Medizin studiert. „Ich habe mich während des Studiums mit meinem Fall beschäftigt und mich dann für die Operation entschieden. Wenn man frühzeitig etwas tut, verhindert man Spätfolgen wie Arthrosen“, erklärt sie.
Dass sie an beiden Füßen Probleme bekommt, habe sie früh gemerkt, ungefähr im Alter von zehn Jahren. Früher haben die Ballenzehen vor allem aus optischen Gründen gestört, außerdem haben ihr nie Sandalen gepasst. „Schmerzen habe ich dann mit 16 bekommen, weil ich da viel als Servicekraft gearbeitet habe und mir so mein erstes Auto finanziert habe“, erzählt sie. Vom vielen Stehen und Gehen waren meine Ballen gerötet und sie hatte Gelenkschmerzen. Da die beiden großen Zehen so sehr verschoben waren, konnte sie in den vergangenen Jahren ihr größtes Hobby, das Bergwandern, kaum mehr ausleben. „Egal, welchen Schuh ich trug, ich hatte zuletzt schon beim Aufstieg Schmerzen in den Füßen.“
So entschied sie sich für die Operationen: Im September 2018 wurde der linke Fuß operiert, im Juni 2020 wurden dann die Schrauben wieder entfernt. Im November 2020 ließ sich Anna Huber dann am rechten Fuß den Hallux Valgus korrigieren. „Die OP-Wunde verheilte gut, und so ließ ich schon im März die Metallteile wieder entfernen, jetzt freue ich mich auf schmerzfreie Bergtouren“, sagt sie. Joggen funktioniert bereits wieder „hervorragend“, erzählt die sportliche junge Frau. Vor dem Operationen hat sie sich geschworen, dass sie ihre Füße danach auch nutzt – und das nicht nur zum Sandalen-Tragen: „Nach der ersten Operation bin ich einen Halbmarathon gelaufen, nun ist der Druck hoch, denn ich habe mir vorgenommen, jetzt einen ganzen Marathon zu laufen“, erzählt sie. Ein straffes Programm, denn im März hat sie auch ihre Doktorarbeit abgegeben, momentan ist sie ärztliche Leiterin eines Impfzentrums – und viel auf den Beinen. „Mir war früh klar: Als Ärztin im Krankenhaus muss man auch sehr viel stehen und gehen, ich bin froh, dass ich mir das jetzt auch zumuten kann“, sagt Anna Huber. Schmerzen habe sie keine, die Narben sind gut verheilt: „Ich freue mich darauf, endlich in Schuhgeschäfte zu gehen – bisher haben mir dort kaum Schuhe gepasst.“ Und wenn, dann sahen sie nicht schick aus – das ist jetzt anders.