In Bayern kommen 23 Fledermausarten regelmäßig vor, von zwei weiteren gibt es Zufallsbeobachtungen. 15 Arten stehen deshalb in Bayern auf der Roten Liste. Nach einem alarmierenden Rückgang der Fledermaus in der 1960er- und 1970er- Jahren, wurde bereits 1985 das „Artenhilfsprogramm Fledermäuse“ vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) ins Leben gerufen. „Bayern liegt im Zentrum der mitteleuropäischen Verbreitungsgebiete von Großem Mausohr, Bechsteinfledermaus sowie Mopsfledermaus. Die Große Hufeisennase hat in Bayern ihr einziges in Deutschland bekanntes Fortpflanzungsvorkommen, es liegt in Hohenburg im Landkreis Amberg-Sulzbach. 1992 entdeckten Mitarbeiter der Koordinationsstelle für Fledermausschutz eine Wochenstube der Großen Hufeisennase in einem unbewohnten Gebäudekomplex, im Jahr 2008 gelang dann der Ankauf des baufälligen Gebäudes. „Die Sanierung orientierte sich vor allem an den Bedürfnissen der Großen Hufeisennasen“, berichtet Andreas Zahn, Leiter der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern. Mit Erfolg: Der Winterbestand von ein paar Dutzend Tieren hat sich inzwischen um das 15-fache erhöht. Auch die Vorkommen des Großen Mausohrs, der Kleinen Hufeisennase und einiger weiterer Fledermausarten sind angewachsen.
Die Erfolge im Fledermausschutz haben viel mit ehrenamtlichen Fledermausschützern zu tun, die man meist in den Kreisgruppen der Naturschutzverbände, Verbänden der Höhlenforscher und bei der Naturschutzwacht findet. Ohne ihre Aktivitäten vor Ort wäre der Erhalt der bayerischen Fledermäuse nicht möglich. Da viele Fledermäuse im engsten Umfeld des Menschen, oft an Wohngebäuden, leben, gibt es bei dieser Tiergruppe einen hohen Beratungsbedarf, der allein durch den staatlichen Naturschutz nicht geleistet werden kann.
. Interessante Links
www.lfu.bayern.de/natur/ artenhilfsprogramme_ zoologie/fledermaeuse/ koordinationsstellen/
index.htm
www.lbv.de/naturschutz/ life-natur-projekte/ life-projekt-grosse-
hufeisennase