Stoßwellen-Kombi ersparte 78-Jährigem den Eingriff

von Redaktion

Die ersten Beschwerden traten bereits vor 35 Jahren auf. Immer mal wieder ein Ziehen und Stechen in den Schultern. Damals machte sich Stabsfeldwebel a.D. und Panzer-Fahrlehrer Gerhard Günther (78) darüber keine Gedanken: „Körperliche Arbeit, schweres Heben und viel Sport gehören beim Militär dazu. Da tut dann halt auch mal was weh.“

Doch mit den Jahren wurden die Probleme lästig. „Zuletzt konnte ich vor Schmerzen nicht mehr gut schlafen und die Arme waren kraftlos.“ Die Diagnose stand schnell fest: Kalkablagerungen, die an Sehnen und Schleimbeuteln rieben. Nach einem wahren Ärzte-Marathon war Günther verunsichert:

„So richtig helfen konnte mir keiner. Man riet mir zu einer OP. Aber das war mir nicht geheuer.“ Auf der Suche nach der Zweitmeinung kam er Ende April erstmals ins Orthopädiezentrum München Ost (OZMO) in Haar zu Professor Diehl. Im Kernspin (MRT) zeigte sich das ganze Ausmaß der schmerzhaften Enge unter dem Schulterdach – Symptome, die Fachärzte unter dem Begriff Impingement-Syndrom zusammenfassen:

„Die ständige Reibung hatte massive Entzündungen der Schleimbeutel zur Folge. Das verursacht Schmerzen im Oberarm. Zwei von vier Schultersehnen auf der linken Seite waren zu mehr als Zweidritteln aufgerieben, die dritte Sehne – Supraspinatus genannt – bereits gerissen“, so Prof. Diehl.

„Und auch in der rechten Schulter zeigten zwei Sehnen Verschleiß-Spuren.“ Das Problem: Sehnenrisse an der Schulter heilen nicht, da sich die Sehnen-Enden nicht mehr finden. Durch eine konservative Therapie kann Prof. Diehl jedoch die Beschwerden nehmen und zumindest ein Voranschreiten des Risses verlangsamen: „Die Chance, dass ein Riss stabil bleibt, steht bei älteren Patienten recht gut. Bei jüngeren Patienten ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Sehnenriss weiter vergrößert, viel häufiger. Da würde ich wie auch nach unfallbedingten Rissen zur OP raten, um die Sehne wieder an den Knochen zu ziehen.“ Patienten müssen aber wissen: „Es ist ein sehr langer Weg.“

Für Gerhard Günther wählte Prof. Diehl trotz des Sehnenrisses den konservativen Weg ohne OP. Erste Maßnahme: Um Entzündungen und Schmerzen zu stoppen, spritzte Prof. Diehl Cortison („Ein einziges Mal ist das unbedenklich“), gefolgt von Injektionen mit Hyaluronsäure und Traumeel zur Regeneration. Den Durchbruch brachte die Kombination aus zweierlei Stoßwellen, die in vielen Fällen eine OP verhindern kann: Die fokussierte Stoßwelle erzeugt kurze Schallimpulse mit hoher Energie und Tiefenwirkung. Sie zertrümmert punktgenau Verkalkungen. Dazu bekam Gerhard Günther auch die bekannte radiale Stoßwellentherapie, die weniger tief eindringt, dafür aber Stoffwechsel und Durchblutung anregt, Muskeln lockert und die Heilung beschleunigt. Die Stoßwellen-Kombi wird auch mit großem Erfolg z.B. bei Fersensporn, Tennisarm, Heilungsstörungen nach Knochenbrüchen, gereizten Sehnen oder verkürzten Muskeln angewendet.

Gerhard Günther: „Es waren nur fünf Behandlungen, es wurde von Mal zu Mal besser. Ich bin schmerzfrei, kann mein 23-Kilo-E-Bike wieder heben und komme im Alltag wunderbar zurecht.“ Damit das auch so bleibt, ist Training künftig unverzichtbar. Der 78-Jährige geht zur Physiotherapie, stärkt daheim täglich 20 Minuten lang gezielt die Muskulatur, schwimmt und radelt oft. Kurzum: „Das Leben macht wieder Spaß.“

Artikel 3 von 5