KASTRATION IST KATZENSCHUTZ
Auch der deutsche Tierschutzbund schlägt Alarm angesichts der immer weiter anwachsenden Katzenpopulationen. Mittlerweile gibt es immer mehr Orte mit geänderten Kommunalverordnungen. Insgesamt gibt es heute rund 900 Städte und Gemeinden mit sogenannten Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsverordnungen für Katzen. Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein sind hoch aktiv, Bayern nicht!
„Im Landkreis Pfaffenhofen und in Dachau gibt es seit 2020 die ersten Katzenschutzverordnungen in Bayern. Alle Kreisverwaltungsbehörden sind aufgefordert, diesem Beispiel zu folgen und Katzenschutzverordnungen zu erlassen. Genauso wichtig ist es aber auch, diese mit Leben zu erfüllen und deren aktive Umsetzung zu gewährleisten. Letztlich würde dies auch zu einer spürbaren Entlastung unserer Tierheime führen“, sagt Tessy Lödermann, Vizepräsidentin des Tierschutzbundes Bayern. Das Thema Kastrationspflicht und Katzenschutzverordnung ist ein Dauerbrenner; viele bayerische Tierheime platzen mehrmals jährlich aus allen Nähten. „Gerade jetzt im Herbst ist die Situation fast ausweglos. Viele der Katzen sind sehr krank und müssen wochenlang in den Tierheimen gepflegt werden, ehe sie stabil genug für Impfungen und Kastration sind, um später vermittelt werden zu können. Wer hat noch Platz, wer kann noch aufnehmen? Hilferufe der Tierheime sind an der Tagesordnung“, sagt Lödermann. Der Freistaat hat inzwischen erkannt, dass es ein Katzenproblem gibt. Flyer des Umweltministeriums klären über die Notwendigkeit der Kastrationen auf. Im Staatshaushalt werden Zuschüsse zur Kastration frei lebender Katzen bereitgestellt. Die Kastration einer weiblichen Katze kostet rund 150 Euro, ein Kater 100. Der Zuschuss aus dem Topf der Staatsregierung „Zur Eindämmung der Anzahl herrenloser Heimtiere (Förderrichtlinie Tierheime-FöR-TH)“ beläuft sich auf 46,18 Euro für eine Katze, für einen Kater auf 15,39 Euro. Das deckt nicht die Kosten und schon gar nicht die weiteren Kosten, wie z. B. die kastrierten Tiere anschließend auf Futterstellen zu betreuen. „Es hat sich gezeigt, dass es leider nicht reicht, auf Freiwilligkeit, Einsicht und Verantwortungsbewusstsein zu setzen. Alle Aufklärungskampagnen brachten keinen Erfolg. Nur eine konsequente Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht bietet Chancen, dem Katzenelend endlich ein Ende zu setzen“, fordert Lödermann. >> Interessanter Link www.tierschutzbund.de/aktion/kampagnen/katzenschutz- kampagne