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Risiko: X- und O-Beine bei Kindern Starker Anstieg der Pflegebedürftigen

von Redaktion

Hamburg – Fehlstellungen der Beine, sogenannte X- oder O-Beine, sollten Eltern bei ihren Kindern im Auge behalten und je nach Schweregrad operieren lassen. Denn unbehandelt können solche Fehlstellungen gerade im Erwachsenenalter für Schmerzen und vorzeitigen Verschleiß sorgen. „Etwa bis 18 oder 24 Monate haben die meisten Babys und Kleinkinder O-Beine“, sagt Prof. Ralf Stücker. Er ist leitender Arzt der Kinderorthopädie im Altonaer Kinderkrankenhaus. Mit dem Laufen werden sie gerade – erst mal. Denn: „Dann beginnt das X-Bein-Alter.“ Ungefähr bis zum sechsten oder achten Lebensjahr haben die meisten Kinder dann nach innen geneigte Knie. „Wenn die Fehlstellung danach noch besteht, korrigiert sie sich in der Regel nicht mehr von selbst.“ Wie ausgeprägt Fehlstellungen wie X- oder O-Beine sind, wird per Röntgenbild vermessen, sagt Ralf Stücker. Dann wird die Fehlstellung einem der Schweregrade von leicht über mittel bis schwer zugeordnet.

Die leichten Fälle bleiben ohne operative Behandlung. Bei den mittelschweren und schweren Fällen ist die Wahrscheinlichkeit von vorzeitigem Verschleiß erhöht – etwa am Kniegelenk. Dann kann eine sogenannte Wachstumslenkung vorgenommen werden. Dabei sorgen kleine Klammern dafür, dass der Knochen an der richtigen Stelle nicht weiter wächst. „Wenn das Bein wieder gerade ist, wird die Klammer wieder entfernt“, erklärt Stücker.

Der Pflegenotstand in Deutschland wird nach neuesten Hochrechnungen der Barmer brisanter als bisher angenommen. Bis zum Jahr 2030 sollen bei konservativen Annahmen mehr als 180 000 Pflegekräfte fehlen, auch weil es mit dann insgesamt rund sechs Millionen Pflegebedürftigen über eine Million Betroffene mehr geben wird als bisher angenommen. Das geht aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer hervor. Wie aus dem Barmer-Pflegereport weiter hervorgeht, werden in weniger als zehn Jahren knapp drei Millionen Pflegebedürftige ausschließlich von ihren Angehörigen gepflegt werden und damit rund 630 000 mehr als im Jahr 2020.

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