Die Knötchen auf der Haut sind rot oder weiß in der Größe von Stecknadelköpfen. Streicht man darüber, fühlen sie sich rau an wie ein Reibeisen. Der Dermatologe Dr. Christoph Liebich erklärt, was es damit auf sich hat.
Bei der Keratosis folicularis – auch Keratosis pilaris genannt – handelt es sich um eine langfristige Verhornungsstörung der Haut. Eine genaue Ursache ist nicht bekannt, allerdings ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit erblich bedingt. Diese Erkrankung ist keineswegs selten, nicht ansteckend und zum Glück auch absolut ungefährlich. Nur tritt sie meistens bereits erstmals in der Pubertät auf – in einem Alter also, in dem Jugendliche besonders empfindlich auf vermeintliche Makel reagieren. Bei den Mädchen zeigt sie sich manchmal schon im Kindesalter.
Die Reibeisenhaut tritt oft in Verbindung mit anderen Erkrankungen wie Neurodermitis, Ichthyose und Allergien auf. Dabei entstehen in den Ausführungsgängen der Härchen auf der Haut – den sogenannten Follikeln – harte, kleine Hornpfropfe. Diese Pfropfe führen zu dem reibeisenartigen Hautbild. Betroffen davon sind oft die Außenseiten der Oberarme und die Hinterseiten der Ober- und Unterschenkel sowie das Gesäß. Bei Kindern können die Knötchen auch im Gesicht auftreten.
Die Erkrankung muss nicht zwangsläufig therapiert werden, denn im Laufe der Jahre kann sich die lästige Hauterscheinung auch von allein zurückbilden. Häufig zeigt sich eine sichtbare Verbesserung mit zunehmendem Alter sowie im Sommer dank Sonne und höherer Luftfeuchtigkeit.
Es gibt einige Pflege-Tricks, mit denen man zumindest eine gewisse Linderung dieser Hauterkrankung erreichen kann. An erster Stelle stehen hornlösende Maßnahmen wie Fettsalbe, die den Wirkstoff Urea (auch Harnstoff genannt) oder Salicylsäure und keine Duftstoffe enthalten. Urea wirkt wie die Salicylsäure hornlösend und zudem feuchtigkeitsspendend. Zweimal täglich angewendet, müsste sich das Hautbild bald sichtbar und fühlbar verbessern. Auch milde Peelings mit Milch- oder Fruchtsäure (kein Meersalz!) können helfen. Anstelle von Seifen sollte man Körperöle bzw. seifenfreie Waschlotionen verwenden.
Wichtig: Kratzen und drücken Sie nie an der Haut herum. Denn das macht nur unschöne Narben.