BACKEN FÜR TIERE

Allergien im Auge behalten

von Redaktion

Selber backen für Hund und Katz? „Der Fantasie sind in der Tat fast keine Grenzen gesetzt und im Internet findet man viele, zum Teil sehr exotische Rezepte“, sagt Andrea Göbel, Tierärztin im Service-Team von Happydog & Happycat. Aber nicht alles, was gut klingt, eignet sich für Vierbeiner. Manches ist gesundheitsschädlich bis gefährlich! „Weniger hübsch anzusehen als das Gold der Weihnachtsdekoration ist das Hüftgold unserer Hunde und Katzen. Die meisten Kekse sind wahre Kalorienbomben, daher sollten sie nur in Maßen verfüttert werden“, sagt Göbel. „Bei Hunden und Katzen, die zu Verdauungsbeschwerden neigen, können auch die selbst gemachten Plätzchen zu Durchfall führen. Daher erst mal mit einer kleinen Portion testen und möglichst gewohnte Zutaten verwenden.“

Ein großes Thema sind Allergien. Viele Backfreunde sind ja überzeugt, dass sie nur gute Zutaten verwenden. Das mag zwar sein, Allergien können sie dennoch auslösen. „Deshalb sollten auch selbst gemachte Kekse nur Zutaten enthalten, die der Hund verträgt. Hierzu könnte man beispielsweise aus dem gewohnten Futter Plätzchen backen. Aber generell gilt: Weniger ist mehr. Auch Hunde können Allergien auf Nahrungsbestandteile entwickeln. Dann muss man auf Zutaten zurückgreifen, die der Hund noch nie gefressen hat und damit auch nicht allergisch darauf reagieren kann.“ Allein deshalb sollte die tierische Bäckerei auf ungewöhnliche Zutaten wie Strauß, Süßkartoffel oder Pastinaken verzichten. Denn die sollte man für den Fall der Fälle als Reserve in der Hinterhand haben.

„Ganz banal aber lauern die Gefahren im Bereich der menschlichen Nahrungsmittel. Weil an Weihnachten ja alle so entspannt sind, denken viele gerne: Jetzt mal kein Spielverderber sein. Doch einmal ist keinmal: Einmal reicht nicht selten für schwere Schädigungen. Sollte man mitbekommen, dass Hund oder Katze etwas Verbotenes ergattert haben, muss das Tier anschließend genau beobachtet werden. Beim ersten Anzeichen einer Vergiftung sucht man einen Tierarzt auf“, sagt Merkur-Kleintierexpertin Dagmar Moder. „Von der Gefahr von Geflügelknochen kann ich ein Lied singen. Und von weihnachtlichen Notfalleinsätzen bei Hunden, die man sofort operieren musste, weil ein Knochen im Kiefer steckte. OP statt Fondue!“

Vorsicht ist also geboten, auch weil Tierärzte selber gerne in Ruhe Weihnachten feiern würden!

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