Marcels Rettung

von Redaktion

Marcel G. (67; Name geändert) musste erst von seiner Frau zu der Vorsorge-Untersuchung überredet werden. Dafür wird er ihr ewig dankbar sein.

Denn als der Hausarzt den Schallkopf des Ultraschallgeräts über die Bauchdecke führte, um die Bauchschlagader und die davon abzweigenden Baucharterien zu begutachten, wurde schnell klar: Der Gefäßspezialist ist gefragt – und zwar möglichst umgehend. Auf dem Monitor des Ultraschallgerätes war nämlich eindeutig zu sehen, dass sich an einer Stelle der Bauchschlagader eine Ausbuchtung gebildet hatte – mit sechs Zentimetern so groß wie ein Handball! „Der Arzt erklärte mir, dass wir bei einem Bauchaortenaneurysma dieser Größe besser keine Zeit verlieren sollten, da die Aussackung praktisch jederzeit reißen könnte“.

Dass ein unbehandeltes gerissenes Bauchaortenaneurysma häufig tödlich verläuft, bestätigt auch Professor Dr. Nikolaos Tsilimparis: „Selbst wenn die Patienten es noch in eine Klinik schaffen und dort notoperiert werden, überlebt fast ein Drittel den Eingriff nicht. Diese Notfallsituation ist vermeidbar, wenn die Gefäßerkrankung rechtzeitig erkannt wird.“

Marcel G. hatte Glück im Unglück: Nur wenige Tage nach der Diagnose gelang es den Gefäßchirurgen am LMU Klinikum München, den ausgesackten Gefäßabschnitt minimal-invasiv durch eine Stentprothese auszuschalten – und die Gefahr war gebannt. Marcel G. muss nun regelmäßig zur Nachsorge gehen. Das macht ihm nichts aus. Im Gegenteil: „Ich fühle mich sicherer“, bekennt er. Auf einen sehr wichtigen Risikofaktor für ein Bauchaortenaneurysma verzichtet er inzwischen: „Endlich ist es mir gelungen, mit dem Rauchen aufzuhören. Meine Frau freut sich sehr darüber“, schmunzelt er.

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