Nicht nur der Darm kann hier mögliche Ursache der Beschwerden sein. Auch andere Organe können kolikartige Schmerzen auslösen, zum Beispiel die Gallenblase und die Nieren. Ein Blähgefühl kann vom Magen oder einer Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse ausgehen. Als erster Schritt könnte das Führen eines exakten Ernährungstagebuchs hilfreich sein. Zudem ist es nützlich, die Stuhlkonsistenz zu beobachten und zu notieren. So kann schon bei einem ersten Arztbesuch möglicherweise ein Hinweis für den oder die Auslöser gefunden werden. Eine gründliche körperliche Untersuchung liefert eventuell zusätzliche Hinweise. In der Folge könnten dann weitere Untersuchungen wie Ultraschall (Aussage besonders zu Gallenblase, Gallengängen, Bauchspeicheldrüse und Nieren) notwendig sein, ergänzt durch Bluttests. Wenn aus der detaillierten Analyse des Ernährungstagebuchs ein Zusammenhang mit einzelnen Nahrungsmitteln möglich erscheint, sind Tests auf Unverträglichkeiten (Beispiele Frucht- oder Milchzucker) oder auf bakterielle Fehlbesiedelung des Darms notwendig. Gerade bei Menschen, die 50 Jahre oder älter sind, muss auch erwogen werden, eine Spiegelung des Dickdarms, des Magens und des Dünndarms durchzuführen, um dort entzündliche Veränderungen, Divertikel, Polypen oder Verengungen nicht zu übersehen. Bleiben die genannten Untersuchungen alle unauffällig, können die Beschwerden dann als Reizdarm eingeordnet werden. Auch dazu sind inzwischen wirksame Behandlungsansätze bekannt, etwa Ernährungsmaßnahmen wie die sogenannte FODMAP Diät, Bewegungstherapie in Kombination mit Entspannungsübungen (Darmyoga) oder pflanzliche und medikamentöse Ansätze.