Bluthochdruck zählt zu den größten Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen – und damit auch für dramatische Notfälle wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Trotzdem wird die Volkskrankheit, von der allein in Deutschland etwa 20 Millionen Menschen betroffen sind, oft unterschätzt. Experten warnen: Selbst vermeintlich nur leicht erhöhte Werte können auf Dauer erhebliche Schäden an den Blutgefäßen verursachen. Die Patienten verspüren lange Zeit keine Symptome bzw. Alarmsignale. „Die Schäden am Gefäßsystem entstehen schleichend, sie entwickeln sich über zehn bis 15 Jahre“, erläutert Prof. Martin Halle.
Wie stark das Erkrankungsrisiko ansteigt, haben Wissenschaftler aus China dokumentiert. Sie analysierten 19 Studien mit 760 000 Teilnehmern. Danach hat sich die Herzinfarktgefahr bei Messwerten zwischen 130/85 und 139/89 fast verdoppelt. Bei Patienten mit einem Blutdruck zwischen 120/80 und 140/90 kletterte die Schlaganfallgefahr um 66 Prozent. A. BEEZ