AKTUELLES AUS DER MEDIZIN

Otti Fischers Motto: „Schwer ist leicht“ „Sich im Bett zu verkriechen ist falsch“

von Redaktion

München – Ottfried Fischer, bayerischer Kabarettist, Schauspieler und Kultfigur, erhielt 2008 die Diagnose Parkinson – und beschloss, offensiv mit der Krankheit umzugehen. „Keine Angst, ich mache jetzt keine Schüttelreime“, beruhigte er sein verunsichertes Publikum, als er das erste Mal nach Eröffnung der Diagnose wieder auftrat.

Die Dokumentarfilmerin Manuela Roppert begleitet den heute 68-Jährigen durch seinen Alltag. In der Reportage „Lebenslinien: Ottfried Fischer und Herr Parkinson“ zeigt sie, wie es ihm und seiner Frau gelingt, mit einer unheilbaren Krankheit zu leben. Das BR Fernsehen strahlt den Beitrag am Ostermontag (18. April) ab 22.00 Uhr aus.  kna

München – Die Diagnose Parkinson bedeutet für die Betroffenen einen schweren Schock. „Man denkt, die Welt geht unter, und wundert sich, warum die Vögel noch zwitschern und die Sonne noch scheint“, erzählt Waltraud Lucic. Die heute 65-Jährige bekam die Schock-Diagnose mit 48 Jahren, als sie noch mitten im Berufsleben stand. Sie arbeitete als Lehrerin, engagierte sich mit Begeisterung im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband und liebte ihr aktives Leben. Erstmals bemerkt, dass etwas grundlegen nicht stimmt, hat sie, als sie vor 17 Jahren – wie üblich – 300 Weihnachtskarten mit einer Widmung versehen wollte. „Ich konnte einfach nicht mehr schreiben“, erinnert sie sich.

Rückblickend sagt die heute 65-Jährige, es wäre gut gewesen, wenn sie jemand gleich zu Beginn begleitet hätte. Ihr gesagt hätte, wie wichtig es ist, aktiv zu bleiben – neben den klassischen Aktivierungstherapien macht sie Yoga und tanzt Tango. „Man bräuchte jemanden, der einem die Krankheit erklärt, denn nur wenn man aktiv ist, kann man sie in Schach halten.“ Zudem wünscht sich Waltraud Lucic mehr Verständnis von der Gesellschaft für die Erkrankung. „Zum Beispiel, dass man versteht, dass manche Menschen an der Kasse eben nicht so schnell sind. Statt mitleidiger Blicke oder großer Ungeduld wünsche ich mir mehr Verständnis.“ Viele schwer Erkrankte trauten sich kaum mehr in die Öffentlichkeit, um nicht negativ aufzufallen. Traurig, findet Waltraud Lucic.  svs

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