Wie gezieltes Training Alexandra eine OP ersparte

von Redaktion

München – Schon als Kind war die temperamentvolle Alexandra Auer (56) kaum zu bremsen. Ballett, Schlittschuh, Feldhockey, Tennis: „Das war mein Ding.“ Nur ging das nicht unfallfrei ab: Bald machten sich erste Hüftprobleme bemerkbar. Sie brach sich Steißbein, Kniescheibe, Sprunggelenk. Mit 25 Jahren hatte die selbstständige Kauffrau erste Rückenprobleme. Es folgten Bandscheibenvorfälle und -quetschungen, eine minimal-invasive OP an der Lendenwirbelsäule. Mit Anfang 30 dann die erste Reha: „Wassergymnastik statt Skifahren, Motorradfahren und Fitnessstudio. Ich war verzweifelt.“

Mit viel Fleiß und Feldenkrais-Übungen arbeitete sie sich zurück in die richtige Körperhaltung. 2018 dann der Rückschlag: Zwei neue Bandscheibenvorfälle. Die Diagnosen waren niederschmetternd: Erblich bedingte Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung), Quetschungen und Schwellungen an der Nervenwurzel, Rumpfdysbalance, schmerzhafte Verspannungen. Die alten Brüche machten sich immer wieder bemerkbar.

Auch Privat- und Berufsleben ließen ihr kaum Pausen. Bei der Auflösung des Haushaltes ihre Eltern hob sie einen schweren Stein auf -– ein folgenschwerer Fehler: „Mir schoss ein scharfer Schmerz in den Rücken. Der blieb.“ Und die Mühle begann von vorn: Orthopäden, Spritzen, epidurale Injektionen, Einlagen. Die Orthopäden rieten zur Bandscheibenprothese. Doch Alexandra hatte Zweifel: „Wer sagt mir, dass es dann besser wird?“ Im März 2019 gesellte sich ein Tinnitus auf beiden Ohren dazu. Im Lockdown im März 2020 schloss auch noch ihr Physiotherapeut seine Praxis.

Damals empfahl ihr ein Freund die Physiotherapie im Therapiezentrum ExaktAktiv: „Heute weiß ich: Das war meine Rettung.“ Petar nämlich erkannte den Ernst der Lage: „Er interessierte sich für mich, weniger für meine Aktenberge. Seine Empathie und seine Riesenerfahrung waren der Schlüssel zur Lösung meiner Probleme.“ Sein Ziel: Alexandra die Bandscheibenprothese zu ersparen.

Das Ziel ist erreicht. Denn Petar Georgiev fand heraus, dass bei der 56-Jährigen das Zusammenspiel ihrer Bänder, Sehnen und Muskeln nicht funktionierte: „Meine Wirbel hatten sich zu einer einzigen Masse verkeilt.“ Das bestätigte auch das MRT ihres Beckens und der Halswirbelsäule. Nach manueller Mobilisierung und ganzheitlichen Übungen begann das Gerätetraining – auch EMA, die Elektromuskelaktivierung. „Petar richtete mich immer wieder auf. Er hat diesen individuellen Ansatz, der weit hinausgeht über die üblichen Therapien.“ Manchmal hat sie Schmerzen, auch Rückschläge kommen vor. Aber die Erfolge überwiegen: „Petar behandelte ganz gezielt auch meine Faszien. Manchmal ist der Schmerz dann plötzlich weg.“ Alexandra sieht auch die Fortschritte anderer Patienten: „Das macht Mut. Ich bin nicht allein.“

Heute kommt sie weitgehend ohne Medikamente aus. Im Mai 2021 wanderte Frau Auer zum ersten Mal wieder auf die Aueralm über Bad Wiessee. Auch Fahrradfahren geht wieder: „Aber ich kenne meine Grenzen.“ Ihr Fazit: „Ich werde immer Hilfe brauchen. Aber ich weiß jetzt, wo ich sie bekomme.“  dop

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