Die kleinen süßen Iren

von Redaktion

„Die fressen alles, was andere Rassen nicht fressen, und werden schon vom Anschauen dick“, lacht Angelika Gschlößl. Eigentlich sind die Gschlößls PC- und EDV- Spezialisten, im Nebenerwerb aber werden Rinder gehegt. Nun liegt die Hallertau aber schon im Speckgürtel von München, wo Mais und Hopfen angebaut werden und die Pachtpreise sehr hoch sind. „Pachtbar sind nur steile Buckel, karge Böden, Grundstücke, die schlecht geschnitten sind.“ Darauf passen: Dexter, aktuell ein Deckbulle, zwei Ochsen und fünf Mädels. „Baby“ ist eine Handaufzucht, sie kommt auf Zuruf und will kuscheln. Natürlich ist man bei Dexter versucht, unentwegt „süß“ zu rufen, sie sehen nun mal so aus, als hätte man ein Rind zu heiß gewaschen. Weibliche Tiere sind bis 109 cm, Bullen bis 117 cm groß. Dexter-Rinder stammen ursprünglich aus Irlands Südwesten. Die Rasse verdankt ihren Namen Mr. Dexter, einem Gutsinspektor in der Grafschaft Kerry. Er kreuzte vor 170 Jahren die besten wilden Bergrinder mit einer kleineren Milchviehrasse. Sie eignen sich hervorragend zum Beweiden von steilen Flächen. Dexter kamen 1882 nach England und wurden auf der königlichen Landwirtschaftsausstellung von Norwich 1886 vorgestellt. Ein Tierarzt im holsteinischen Dithmarschen holte 1970 zwei Bullen und drei Kühe. Im Taunus entstand 1974 aus zwei Kühen und einem Bullen eine Herde – eine dieser Kühe wurde fast 30 Jahre alt und kalbte letztmalig im Alter von 25 Jahren! Die Dexter-Szene ist größer geworden, aber Dexter sind immer noch keine Massenrasse und ihr Fleisch kein Massenprodukt. >> Interessante Links > www.dexter-hallertau.de > www.dexter-verband-  deutschland.de

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