Wie entstehen die Steine?
„Die Niere ist wie ein feines Sieb“, erklärt Urologe Dr. Michael Chaloupka. „Wenn dieser Filter nicht richtig funktioniert, Urin nicht richtig abfließt bzw. zu lange steht, dann kristallisieren sich Steine heraus. Sie entstehen zwar alle in der Niere, machen oft aber erst Probleme, wenn sie hinab ins Nierenbecken und vor allem in den Harnleiter rutschen. Auch durch Bakterien und chronische Entzündungsprozesse können sich Steine bilden.“ In 80 Prozent der Fälle bestehen sie aus Kalzium, haben eine dunkle, fast schwarze Farbe. Etwa jeder zehnte ist entweder ein Harnsäurestein oder aus dem Mineral Struvit.
Wie groß können Nierensteine werden?
Manche sind nur so groß wie ein Stecknadelkopf, einige erreichen allerdings sogar einen Durchmesser von vier Zentimetern – oder in seltenen Fällen sogar noch mehr.
Ab welcher Größe werden Nierensteine behandelt?
Wenn die Steine nicht größer als fünf Millimeter sind, wandern sie meist von selbst in die Blase. Bei einer Größe von fünf bis zehn Millimetern wird etwa jeder zweite Stein von selbst ausgeschieden. Exemplare über zehn Millimetern müssen meistens behandelt werden.
Welche Menschen sind besonders gefährdet?
Nierensteine können in jedem Alter lästig werden, auch bei Kindern. Am häufigsten entstehen Sie im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Männer haben ein höheres Risiko als Frauen.
Wie kann man Nierensteinen vorbeugen?
„Die beiden größten Risikofaktoren sind eine zu geringe Trinkmenge und ein zu hoher Salzkonsum. Viel Salz steckt z. B. in rotem Fleisch, Fertigprodukten und Käse“, weiß Chaloupka.
So war es auch bei seinem Patienten Adlag. „Als Metzger habe ich ein Leben lang viel und oft Schweinefleisch gegessen.“ Auch Übergewicht kann die Bildung von Nierensteinen fördern. Wer schon mal mit einem Stein zu kämpfen hatte, der muss besonders auf der Hut sein. Rein statistisch gesehen hat jeder zweite Patient innerhalb von fünf Jahren erneut einen solchen ungebetenen Gast. ANDREAS BEEZ