Hell sind die Räume, die Decken hoch, es scheint, es weht ein frischer Wind in dem Gebäude, das einst das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul war. 2007 verließen die Schwestern das Gebäude an der Nußbaumstraße und zogen nach Berg am Laim. Das Haus ging an den Freistaat zurück, der sanierte es und nun erweitert es die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Ludwigs Maximilians-Universität (LMU). Das freut auch die Schwestern, dass ihre Räume nun besonders Hilfsbedüftige, nämlich psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche, eine Zuflucht bieten. Rosa Maria Dick, Generaloberin der Barmherzigen Schwestern, sagt: „Diese Räume und Mauern sind durchbetet.“ Erfreulich sei, dass heutzutage psychische Erkrankungen weit weniger stigmatisiert würden als in der Vergangenheit, doch gebe es noch einiges zu tun, mahnte die Generalorberin. Das Mutterhaus, 1839 von Friedrich von Gärtner erbaut, wurde seit 1932 von Schwestern bewohnt. Sie übernahmen die Pflege der Kranken im damaligen allgemeinen Krankenhaus. Gelegt hat den Grundstein des Hauses König Ludwig I und damit ein bahnbrechendes Werk verrichtet, betonte Generaloberin Rosa Maria Dick: „Er etablierte die professionelle Krankenpflege in ganz Bayern.“In seiner Nachfolge und als Vertreterin des Hauses Wittelsbach war Prinzessin Ursula von Bayern zur Neueröffnung des Hauses gekommen. „Wir müssen viel tun, dies muss ein offenes Haus sein, denn Eltern mit kranken Kindern dürfen keine – auch keine unterschwelligen – Schuldzuweisungen spüren, denn Krankheiten sind ein Teil des Lebens und ganz normal und wir sind froh, dass Ärzte und Pfleger helfen können.“ svs