Grabstein für den Internet Explorer

von Redaktion

Die Nutzer haben oft genug über ihn geflucht – aber irgendwie war’s trotzdem schön. 27 Jahre nach seiner Einführung (und nach langem Leiden) hat Microsoft seinen Ur-Browser Internet Explorer in die verdiente Rente geschickt. Letzte Woche hat der US-Konzern Nutzer per Windows Update darüber informiert, dass der Explorer nicht mehr verfügbar ist.

Wer das vertraute Symbol mit dem kleinen „e“ anklickt, wird jetzt direkt zum Nachfolger Edge weitergeleitet, der sicherer, schneller und komfortabler ist. In einer künftigen Aktualisierung sollen das Logo des Uralt-Browsers und letzte Reste des Programms dann von den Rechnern getilgt werden.

Auch wenn das Surfen mit dem Explorer wegen seiner Sicherheitslücken zuletzt hochriskant war, haben langjährige Nutzer durchaus eine Träne im Knopfloch. Man hatte sich eben an ihn gewöhnt. Das Netz sieht den IE schon im „Club 27“ mit Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Kurt Cobain, die alle in diesem Alter viel zu früh gehen mussten. Experte Tom Warren vom US-Magazin „The Verge“ fragt sich, ob der Explorer überhaupt je sterben kann oder ob er zum Abschied einfach wie gewohnt hängen bleibt. In Südkorea hat ein trauernder Nutzer einen echten Grabstein für den dahingeschiedenen Browser aufgestellt, mit einer pietätvollen Inschrift: „Er war ein gutes Programm, um damit andere Browser herunterzuladen.“  jh

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