Das kurze Leben der Insekten Der Traum von Unsterblichkeit

von Redaktion

Die meisten Insekten werden nicht älter als ein Jahr. Außer den Staaten bildenden Insekten, wo die Königinnen deutlich älter werden: Bei Bienenköniginnen sind es fünf Jahre, Ameisenköniginnen werden bis zu 25 Jahre alt. Die meisten Insekten überstehen den Winter nur als Eier und haben eine kurze Lebensspanne im Sommer. Wenn auch die Larve der Eintagsfliege je nach Art zwei bis vier Jahre lebt, schwirrt das Imago, die eigentlich Eintagsfliege, nur wenige Stunden herum. Ein Grund mehr, sie nicht zu erschlagen! Fliegen sind ungeheuer wichtig im Ökosystem: Sie lassen sich auf allem nieder, was Menschen und Tiere hinterlassen. Essensreste, Kot oder auch Leichenteile, sie legen ihre Eier darin ab, um ihre Brut aufzuziehen. Dabei zersetzen sie die Substanzen und helfen so, Humus zu erzeugen. Zudem sind Fliegen Nahrung für andere Tiere. Fliegen sind Wunderwerkzeuge der Evolution: Sie haben Facettenaugen, die einen fast 360-Grad-Blick ermöglichen. Eine Fliege kann bis zu 200 Bilder pro Sekunde verarbeiten und reagiert deshalb sehr schnell. Das Insekt macht bei Gefahr bis zu 330 Flügelschläge pro Sekunde – faszinierend.

Unsterblichkeit gibt es – zumindest fast. Quallen leben seit über 500 Millionen Jahren in den Weltmeeren, Die Nesseltiere bestehen aus einer Außen- und einer Innenhaut, zwischen denen eine zellfreie Schicht liegt. Unter ihrem Schirm haben sie einen Magenstiel, wo unten die Mundöffnung liegt. Mithilfe von giftigen Tentakeln fangen sie Plankton oder kleine Fische. 1999 entdeckte ein Meeresbiologe eine Quallenart, die er „Turritopsos Nutricula“ nannte. Und die kann ewig leben! Wenn sie alt wird und ihre Körperzellen nicht mehr so richtig funktionieren, läuft quasi ein Erneuerungsprogramm ab. Dabei verlieren Nerven- und Nesselzellen ihre Funktion und kehren in ihr Ausgangsstadium zurück. Wie in der sehr frühen Kindheit besteht die Qualle dann wieder aus lauter unbestimmten Zellen und aus denen bilden sich die spezialisierten Zellen wieder neu aus. Dennoch werden die meisten Quallen dieser Art selten alt. Denn sie haben Fressfeinde im Meer, Strömungen treiben sie ans Ufer, wo sie austrocknen und sterben.

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